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Kinder pusten - der
Blasebalg hat Pause

Christoph Grohmann erklärt die Orgel


Senne (ken). »Wie kommt der Wind in die Pfeifen?« Organist Christoph Grohmann braucht auf die Antwort nicht lang zu warten. Schon fällt das Stichwort »Blasebalg«. Elf aufgeweckte Kinder schauten am Sonntagnachmittag in der katholischen Pfarrkirche St. Bartholomäus in Senne hinter die Kulissen der Orgelbühne. Auch Pfarrer Richard Hesse lauschte den Erklärungen des bekannten Organisten interessiert.
Manche Pfeifen haben einen Deckel, andere einen Schalltrichter und alle haben einen Mund. Auf anschauliche Weise brachte Grohmann den Kindern das riesige Instrument im Gespräch näher. Die Orgelpfeifen erklangen, wenn er durch Tastendruck Ventile öffnete und Luft vom Blasebalg hineinpusten ließ - das Pusten besorgten gestern auch die Kinder. Ihnen standen sogar die Türen der Pfeifenkästen offen - zum Hineinkrabbeln.
Famos, dass eine Orgel andere Instrumente imitieren kann! Grohmann spielt »Alle meine Entchen« mit dem hellen Klang einer Blockflöte, und bei »Alle Vögel sind schon da« wählt er das Quäken einer Schalmei - die Kinder singen munter mit. Als er »Der Mai ist gekommen« mit dem tiefen, tragenden Ton einer Posaune anstimmt, kann seine Zuhörerschaft sich vor Lachen kaum halten.
»Kinderkonzerte sind für uns immer etwas Besonderes«, betonte Ehefrau Gertrud Grohmann. Sie las den Kindern die Geschichte des Regentropfens »Pitsch« vor. Ihr Ehemann untermalte die Szenen mit Orgelklängen; beim Gewitter griff er feste in die Tasten. Im Anschluss daran waren auch Erwachsene eingeladen, auf die Orgelbühne zu kommen. Abgerundet wurde der musikalische Nachmittag mit einer Orgelbearbeitung des »Karneval der Tiere« von Camille Saint-Seans - Gertrud Grohmann trug begleitend die Texte Loriots vor.

Artikel vom 08.05.2006