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Erste Hilfe bei der Fußball-WM

Bei Großübung in Dortmund versorgen 1600 Retter 250 Verletzte

Dortmund (dpa). Mehr als 1600 Einsatzkräfte von Feuerwehren und Rettungsdiensten haben am Samstag in Dortmund an einer Großübung teilgenommen, um sich für die Fußball-WM zu rüsten.

Die überwiegend ehrenamtlichen Helfer aus ganz NRW probten die Versorgung von 250 Verletzten anhand zweier Unfallszenarien. Wo eben noch gut gelaunte Fußballfans vor einer Großbildleinwand auf den Anstoß des WM-Spiels Trinidad und Tobago gegen Schweden gewartet haben, bietet sich jetzt ein Bild des Grauens. Eine Windhose hat die Leinwand einstürzen lassen, mehrere Zuschauer liegen unter ihr begraben. Viele Weitere wurden von herab stürzenden Ästen getroffen. Die ersten Sanitäter schwärmen aus, um die Opfer zu versorgen stets unter dem aufmerksamen Blick der Übungsleiter.
Neben der Sturmkatastrophe wurde gleichzeitig eine Explosion in einem Dortmunder Gasrußwerk simuliert. Vor allem die Zusammenarbeit zwischen den lokalen Einheiten und auswärtigen Kräften sollte dabei erprobt werden. Das Land Nordrhein-Westfalen hatte für die Finanzierung der vierstündigen Aktion 55 000 Euro zur Verfügung gestellt.
»Wir sind mit dem Verlauf der Übung grundsätzlich zufrieden«, sagte Klaus Schäfer, Amtsleiter der Feuerwehr Dortmund. Besonders die Erstversorgung der Opfer an den Unfallstellen sei von den Einsatzkräften gut organisiert worden. Probleme gab es bei der Kommunikation zwischen den Rettungseinheiten. Die Nachricht, dass ein mobiler Behandlungsplatz für bis zu 100 Opfer aufnahmebereit sei, ging im hektischen Funkverkehr unter.
»Wir müssen die Einsatzleitung vor Ort noch mehr unterstützen, zum Beispiel mit Motorradfahrern, die Meldungen schnell überbringen können«, sagte Schäfer. In den nächsten zwei Wochen würden die bei der Übung gemachten Beobachtungen genau ausgewertet. Jeder WM-Spielort muss laut nationalem Sicherheitskonzept in der Lage sein, bei einem Notfall zwei Prozent der Stadionbesucher zu versorgen. In Dortmund wären das rund 1200 Menschen.

Artikel vom 08.05.2006