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Roda fordert 200 000 Euro

Roel Brouwers hofft auf einen Bluff und will bleiben

Paderborn (WB/MR). Blumen für Roel Brouwers gab es gestern nicht. Ein deutliches Zeichen dafür, dass hinter den Kulissen des Fußball-Zweitligisten SC Paderborn noch niemand endgültig an Abschied denkt, sondern noch heftig um eine weitere Verpflichtung des Innenverteidigers gerungen wird.

Die Fakten sind klar. Brouwers wurde vor einem Jahr vom SCP nur für zwölf Monate von Roda Kerkrade ausgeliehen. Der holländische Erstligist und Vizemeister von 1996 hat dagegen Ende März von seinem Optionsrecht Gebrauch gemacht und den 24-Jährigen damit weitere drei Jahre vertraglich gebunden. Gleichzeitig hat aber wiederum Roda-Trainer Huub Stevens in einem Gespräch mit Brouwers sehr deutlich gemacht, dass er auch die neue Spielzeit ohne den zentralen Abwehrspieler plant. »Ich bin auf meiner Position nur die Nummer drei. Das wurde mir so deutlich gesagt, deshalb will ich auch nicht zurück«, ist Brouwers enttäuscht.
Warum Roda die Option nutzte, ist dennoch logisch. Der zuletzt grippekranke Brouwers spielt eine überdurchschnittlich gute Saison, bildet gemeinsam mit Markus Bollmann die vielleicht beste Innenverteidigung der zweiten Liga und rückt damit unweigerlich auch für andere Bundesligaklubs in den Blickpunkt. Doch während »Bolle« in die erste Liga aufsteigt und ablösefrei zum OWL-Rivalen Arminia Bielefeld wechselt, liegen für seinen Partner bislang keine Angebote vor.
Ein Knackpunkt soll die Ablösesumme sein. Nach Informationen dieser Zeitung forderte Roda zunächst 230 000 Euro und verlangt nun 200 000 Euro. Summen, die Paderborns Sportlicher Leiter Günther Rybarczyk nicht bestätigt und nur soviel sagt: »Wir haben ein Angebot gemacht, mehr geht bei uns absolut nicht.«
Blumen zum Abschied gab's gestern trotzdem nicht, Brouwers selbst hat die Hoffnung auch noch nicht aufgegeben: »Vielleicht blufft Roda nur und lässt mich für kleineres Geld gehen.«

Artikel vom 08.05.2006