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Eine Ampel vom Minister?

Düsseldorf wünscht Bericht - WB macht »Tempotest«

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Erschreckend hoch ist der Anteil der Autofahrer, die am Zebrastreifen an der Bielefelder Straße zu schnell fahren. Das ergab am Freitag eine stichprobenhafte Zählung: der »WB-Tempocheck«.

Allein in den 20 Minuten, in denen das WESTFALEN-BLATT mittags vor Ort war, hatten von insgesamt 131 Fahrzeugen 52 ein zu hohes Tempo. Also mehr als ein Drittel. 79 fuhren passend - auf den Dialog-Displays leuchtete der grüne Schriftzug »Danke«. Nachdenklich sollte stimmen, dass der Anteil der Temposünder bei den Autos, die ortsausgangs unterwegs waren, erheblich höher lag als in der Gegenrichtung - man sollte doch eher meinen, dass die Fahrer kurz hinter dem Ortseingangsschild noch mehr Schwung drauf haben. Doch während 17 Pkw, Lkw, Busse und Motrräder in Richtung Dorf ein »Langsam« auf dem Display zu sehen bekamen und 31 korrekt fuhren, waren auf dem Weg aus dem Dorf heraus von insgesamt 83 Fahrzeugen nur 48 mit passendem Tempo unterwegs und sage und schreibe 35 - also fast die Hälfte - zu schnell.
Indes nimmt Kreis-Verkehrsdezernent Hans-Dieter Malsbender den geplanten Maßnahmenkatalog etwas zurück - schließt auch eine Ampel nicht kategorisch aus - und kündigte ein Gespräch mit allen Betroffenen und der Expertenkommission an. »Wir sind offen für alle Argumente und werden dann weitersehen«, sagte er Freitag gegenüber dem WESTFALEN-BLATT. Zudem habe das Landesverkehrsministerium um einen Bericht gebeten: »Den werden wir so schnell wie möglich geben«, sagte er und meinte weiter: »Wenn das Ministerium zu dem Beschluss kommt, dass eine Ampel installiert werden soll, dann wird eben eine Ampel gebaut!«

Artikel vom 06.05.2006