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Neue Sandspielfläche und
großes Kultur-Programm

Gadderbaum: Kommenden Sonntag Saison-Eröffnung

Gadderbaum (mar). Im Oktober vergangenen Jahres stand das Gadderbaumer Freibad kurz vor dem Aus. Doch anstatt aufzugeben, nahm der Förderverein »Freundeskreis Pro Bad Gadderbaum« die Sache in die Hand. Und Sonntag, 14. Mai, soll die Eröffnung der Saison 2006 sein.

Mehr als 1 000 Gadderbaumer sind aktiv, um ihr Freibad zu retten. »Es ist unglaublich, wie viele Menschen hinter uns stehen. Ohne sie könnten wir die Badesaison nicht starten«, meint Vera Höxter, Schriftführerin des Fördervereins. Die drohende Schließung hat offenbar die Kräfte mobilisiert. Jugendliche gründeten spontan einen Fanclub und demonstrierten. Ein pensionierter Maurer spendete den Sand für die neue große Spielfläche, Schüler der Grundschule Gadderbaum dichteten Texte rund ums Bad und verkauften einen Sammelband - der Erlös ging ans Freibad.
Harald Hampel-Lunkenheimer, Erster Vorsitzender des Fördervereins, sieht für die Zukunft mehr als nur den klassischen Badebetrieb: »Menschen treffen, Kunst, Gesundheit, Spiel und sinnesbezogene Aktivitäten- für jeden wird etwas dabei sein.« Hierzu sollen zum Beispiel Bielefelder Straßenmusiker eingesetzt werden, die für ihren Auftritt im Bad genauso viel Geld erhalten, wie sie in der Fußgängerzone verdienen würden. Denkbar ist für Hampel-Lunkenheimer auch eine Zusammenarbeit mit Skulpturenkünstlern, die vor Ort ihre Kunstwerke kreieren.
Künstlerisch tut sich derzeit schon einiges. Der Vorsitzende ist Objektkünstler und verspiegelt gerade zusammen mit dem jugendlichen Fanclub eine ganze Gebäudeecke mit einem Spiegelmosaik, das nachher »funkeln soll wie ein Diadem«.
Ein wichtiges Anliegen ist dem Förderverein die behindertengerechte Gestaltung der Anlage. »Trotz der Nähe zu Bethel wurde das barrierefreie Baden bislang vernachlässigt«, bedauert Hampel-Lunkenheimer. Eine Rampe für Rollstühle, Gehbehinderte und Kinderwagen macht den Anfang für ein integratives Freibad.
Der Förderverein blickt optimistisch in die Zukunft, seit Oktober 2005 hat sich die Mitgliederzahl mit 340 zahlenden Mitgliedern fast verdoppelt. Trotzdem muss das Bad neben der Förderung der Bielefelder Bäder- und Freizeitgesellschaft mit 25 000 Euro, für 2007 noch 90 000 Euro aufbringen »Das geht nur, wenn wir mit vereinten Kräften weiter machen und noch den einen oder anderen Förderer gewinnen können«, betont Vera Höxter. Mittlerweile gibt es sogar eine Freibad-Hymne. Nach der Melodie des Beatles-Song »Yellow Submarine« schmettern die Förderer: »Niemand schließt unser Freibad Gadderbaum. . .«.

Artikel vom 08.05.2006