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Bahn muss Standorte
in NRW schließen

Bielefeld, Paderborn und Warburg betroffen


Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Die Deutsche Bahn (DB) muss nach Angaben der Gewerkschaft Deutscher Lokführer in Nordrhein-Westfalen vier Verwaltungs-Außenstellen der Regio NRW GmbH in Rheine, Bielefeld, Paderborn und Warburg schließen. 300 Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze gingen verloren, sagte Gewerkschaftssprecher Joachim Holtemeyer dieser Zeitung.
Grund für den Rückzug sei der Verlust des Hellweg-Netzes. Auf den vier Strecken des Netzes verkehren von Dezember 2008 Züge der privaten Eurobahn. Zuvor hatte die DB Regio bereits die Ausschreibungen des Ems-Senne-Weser-Netzes und des Teuto-Netzes verloren. Hier fährt ebenfalls private Konkurrenz: die Nordwestbahn und die Westfalenbahn.
In Westfalen gehe eine viele Jahrzehnte lange Ära der Deutschen Bundesbahn beziehungsweise der DB AG ihrem Ende entgegen, sagte Holtemeyer. Der politisch gewollte Wettbewerb führe zur schlechterer Entlohnung, Verkürzung der Aus- und Fortbildungen, Verlängerung der Schichthäufigkeit und zur Reduzierung von Ausbildungsplätzen. Dadurch werde die Sicherheit im Eisenbahnverkehr gefährdet.
Nach Angaben von DB-Sprecher Frank Gassen-Wendler werde es aufgrund des »Beschäftigungsbündnisse Bahn« auch nach dem Verlust des Hellweg-Netzes keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Niemand werde auf der Straße stehen. Derzeit sei es aber noch zu früh, konkrete Aussagen zu den Auswirkungen der erneuten Niederlage bei einer öffentlichen Ausschreibung von Verkehrsleistungen zu machen.

Artikel vom 06.05.2006