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Wago startet in Minden durch

12-Millionen-Investition geplant

Von Edgar Fels
Minden (WB). Wenn beim Raketenstart in Cape Canaveral die Rampen zur Seite klappen, dann funktioniert das auch mit technischer Hilfe aus Ostwestfalen - genauer gesagt mit Produkten der Firma Wago. Nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2005 will das Familienunternehmen vor allem am Standort Minden kräftig investieren.

Für 10 bis 12 Millionen Euro wollen die Stromanschluss-Experten in diesem und im nächsten Jahr ein neues Bürogebäude für bis zu 120 Mitarbeiter sowie eine weitere Produktionsstätte bauen. »Wir wollen den Standort Minden produktiv stärken«, betonten die Geschäftsführer Sven Hohorst (43) und Axel Christian Börner (43) am Freitag. Denkbar sei, dass damit auch neue Arbeitsplätze in der Größenordnung von etwa 100 Stllen entstehen. Bereits seit Jahresbeginn habe man in Minden 50 neue Stellen geschaffen.
Für Wago - neben Weidmüller (Detmold) und Phönix Contact (Blomberg) Weltmarktführer in den Bereichen Verbindungstechnik (»Klemmen«) und Elektronik - ist das Geschäftsjahr 2005 besser verlaufen als zunächst geplant. Der Umsatz kletterte um zwölf Prozent auf 325 (Vorjahr 290) Millionen Euro. In diesem Tempo soll es angesichts einer guten Auftragslage auch 2006 weitergehen. »Wir setzten alles daran, der 400 Millionen-Euro-Linie möglichst nahe zu kommen«, sagte Sven Hohorst, Enkel des Firmengründers Friedrich Hohorst.
Als wesentlichen Pfeiler des Erfolgs bezeichneten Börner und Hohorst die Investitionen in neue Produkte. Die Entwicklungskosten hätten sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Für 2006 ist (einschließlich Gebäude-Investitionen) eine Summe von 45 Millionen Euro im Etat vorgesehen. Wago hält in seinem Programm 30000 Artikel bereit.
Mit einer fast unveränderten Exportquote von 65 Prozent erwirtschaftet Wago den meisten Umsatz im Ausland. Wago ist inzwischen in 58 Ländern vertreten. Produktionsstätten befinden sich in Minden (1188 Mitarbeiter), Sondershausen (764), in Domdidier/Schweiz (450), Breslau/Polen (250), Neu Delhi/Indien (150) und China/Tianjin (450). Insgesamt beschäftigte der Konzern 4000 Mitarbeiter.

Artikel vom 06.05.2006