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In Hamburg wird jetzt
nicht mehr »gejodelt«

Starke Berliner beenden den HSV-Traum

Berlin (dpa). Das letzte Fünkchen Hoffnung auf den ganz großen Titel-Coup war gerade verspielt, da hakte Thomas Doll die Pleite im Berliner Olympiastadion bereits ab.
Trainer und Spieler des HSV mussten nach dem 2:4 bei Hertha nicht erst auf der riesigen Anzeigetafel nach dem Ergebnis der Bayern und des SV Werder fahnden, um zu wissen, was ihnen zum Saison-Halali blüht. »Uns jodelt jetzt keiner mehr ein, dass wir um die Meisterschaft spielen. Wir werden unsere ganze Konzentration auf den direkten Einzug in die Champions League legen und dabei nochmal über die Schmerzgrenze gehen«, betonte Doll mit Blick auf das Endspiel um Platz 2 gegen Bremen, in dem Gastgeber Hamburg ein Remis reicht.
Die vorzeitige Sicherheit, erstmals seit sechs Jahren wieder in der europäischen Geld-Liga spielen zu dürfen, hatte den Hamburgern eine überaus engagierte Hertha vermasselt. Nach der zweimaligen Gäste-Führung durch Pjotr Trochowski (10.) und Benjamin Lauth (18.) drehten die Berliner trotz Unterzahl die unterhaltsame Partie mit Latten- und Pfostentreffern auf beiden Seiten. Zur Initialzündung wurde dabei die Gelb-Rote Karte für den Berliner Andreas »Zecke« Neuendorf, der erst meckerte und dann einen Elfmeter schinden wollte. Der HSV nahm die Aggressivität der zehn wütenden Herthaner nicht an - und wurde bitter bestraft.
»Das war das erste Spiel, das ich für den HSV verkorkst habe«, nahm Torwart Sascha Kirschstein einen Teil der Schuld auf seine Kappe. Bei den Toren durch Niko Kovac (69.) und Marko Pantelic (72.) sah der Torwart schlecht aus. Doll kritisierte das Team: »Wir wissen, dass wir in der 2. Halbzeit alle zu wenig gegeben haben.«

Artikel vom 08.05.2006