06.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

TuS-N plötzlich unter Druck

Nach fünf Begegnungen ohne Punkt muss Sieg über Wetzlar her

Von Wolfgang Sprentzel
Lübbecke (WB). Fünf Spiele in Serie ohne Punkt - Handball-Bundesligist TuS N-Lübbecke ist auf einmal noch einmal unter Druck geraten. Die bisher gewonnenen 20 Zähler - zu wenig, um endgültig in Sicherheit zu sein.

Daher stehen die Pfänder-Buben, wenn es heute Abend in der Kreissporthalle Lübbecke gegen die HSG Wetzlar geht, plötzlich wieder unter Druck. Da hilft's gar nichts, wenn während der Woche die Lizenzvergabe ohne Probleme über die Bühne ging. Sigi Roch: »Schön - aber erst einmal müssen wir gewinnen!« Das sieht auch sein Coach so, das sieht auch die Mannschaft so, die am letzten Samstag nach der GWD-Peinlichkeit nichts mehr vom Handball wissen wollte, blitzartig in die Kabine verschwand.
In der Woche wurde der »Fall« aufgearbeitet. Im gemeinsamen Gespräch, in zahlreichen Einzelgesprächen. Klar ist auf jeden Fall, dass die Mannschaft jetzt darauf brennt, die in akuten Abstiegsnöten befindlichen Hessen zu bezwingen.
Personelle Probleme hat Jens Pfänder keine. Alle sind gesund. Auch Thorir Olafsson meldete sich wieder zurück, auch Dragan Sudzum ist zu alter Sträke erwacht. Die Flügelzange soll wieder beißen. Und Trainer Pfänder hofft, dass seine Schützlinge die Positiva aus dem Derby in die Begegnung gegen Wetzlar mitnehmen können: »In der Abwehr haben wir 50 Minuten äußerst stabil gestanden.« Pfänder attestierte seinen Defensiv-Künstlern dafür sogar die beste Leistung bisher. Dass er mit vielen anderen Dingen nicht einverstanden war, verschwieg er indes nicht. »Wir haben die Woche über versucht, an den Stresssituationen zu arbeiten. Daran sind wir in Minden gescheitert. Natürlich ist es im Training ohne Zuschauer ganz etwas anderes - aber in den kleinen Spielchen kann ich als Schiedsrichter mit so mancher Entscheidung schon da Stresssituationen herbei führen.«
Apropos Zuschauer! Da setzt der Coach sehr stark auf den Nettelstedter achten Mann: »Wir brauchen die Fans mehr denn je. Denn so eine Niederlage bringt nicht unbedingt mehr Selbstbewusstsein ins Team!«
Er selbst gibt sich bewusst bescheiden, was den Ausgang der Begegnung anbetrifft: »Mir reicht ein Sieg mit einem Tor.« Ungern indes erinnert er sich an die Hinspielbegegnung. Da blieb der TuS nur zweiter Sieger. Pfänder: »Da haben wir gleich fünf Bälle in der Vorwärtsbegegnung weggeworfen. Das darf nicht wieder passieren.« Gleichzeitig appelliert er an sein Team, insgesamt ruhiger aufzutreten: »Wer vorn zu schnell abschließt, läuft Gefahr, von Kontern überlaufen zu werden. Wir brauchen gar nicht so viele Tore - Hauptsache wir verhindern viel!«
Übrigens: Mit Sven Hedin, einstmals auch beim TuS N-Lübbecke unter Vertrag, findet ein »alter Schwede« wieder den Weg nach Ostwestfalen-Lippe. Hedin hat beim Zweitligisten HSG Augustdorf/Hövelhof angeheuert, hilft bis Saisonende dort aus.

Artikel vom 06.05.2006