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»Offensichtlich verwirrt gewesen«

Kennedy-Spross baut Autounfall - Polizei verzichtet auf Alkoholtest

Abgeordneter Patrick Kennedy. Foto: dpa
Washington (dpa). Wieder Wirbel um einen Kennedy: Patrick Kennedy (38), Sohn von Senator Edward und Neffe des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy, raste mitten in der Nacht mit seinem Auto in eine Absperrung am Kongress. Torkelnd sei er dem demolierten Wagen entstiegen, berichteten Zeugen. Anstatt einen Alkoholtest zu machen, fuhr die Polizei den Abgeordneten der Demokratischen Partei nach Hause.
Kennedy wehrte sich gegen den Vorwurf, er habe als Mitglied des einflussreichen Familienclans eine Sonderbehandlung erhalten. Er sei nicht betrunken gewesen, sondern habe unter Medikamenteneinfluss gestanden. Kennedy habe einen »betrunkenen Eindruck« gemacht, als er aus dem Auto stieg und gesagt, er stehe unter Zeitdruck, weil er an einer Abstimmung teilnehmen müsse, berichteten US-Medien. Das Abgeordnetenhaus allerdings hatte seine Sitzung zum Zeitpunkt des Unfalls bereits seit drei Stunden beendet. Kennedy entschuldigte sich später, er habe unter dem Einfluss einer Schlaftablette und von Medikamenten wegen einer Magen- und Darmgrippe gestanden. Er sei offensichtlich verwirrt gewesen.
Sein Vater Edward war 1969 in einen Autounfall verwickelt, bei dem seine Beifahrerin ums Leben kam. Auch damals waren Vorwürfe über eine Sonderbehandlung der Kennedys laut geworden, weil lediglich wegen Fahrerflucht gegen ihn ermittelt wurde.

Artikel vom 06.05.2006