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Von Monika Schönfeld

Aspekte
der Woche

Arbeitsmarkt Arbeitslosigkeit


Wer keine Arbeit hat, macht (sich) welche. Diese abgewandelte Redewendung fällt mir diese Woche ein, als (noch ein) Koordinator sich vorstellt, der Arbeitslose in Arbeit bringen will.
Was einst die mehr oder weniger erfolgreichen Umschulungen, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Fortbildungen und Qualifizierungen des Arbeitsamtes waren, machen heute private Gesellschaften. An der Arbeitslosigkeit, so drängt sich auf, kann man gut Geld verdienen. Und sie bringt eine Menge Leute in Arbeit. Nichts dagegen einzuwenden, wenn Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt untergebracht werden können. Aber angesichts der Fülle an Organisationen, die sich darum kümmern, verliert der Normalbürger ja wohl den Überblick. Da gibt es die angestammten Bildungswerke von Kolping oder die Deutsche Angestellten-Akademie. Und natürlich die Agentur für Arbeit. Dann gibt es die Fallmanager der GT-aktiv GmbH - quasi das Sozialamt de luxe, dann haben wir noch Netzwerke en masse im Angebot. Ach ja, dann gibt's noch FARE, BANG, Übergangscoaches, Berufswahlkoordinatoren, Zeitarbeitsfirmen, Personalservices, die REGE, die Arbeitslosenselbsthilfe und die Qualifizierer für Plus-Löhner (modern für Ein-Euro-Jobber).
Die Liste ist garantiert nicht vollständig und jeden Tag kommen neue Gesellschaften dazu. Irgendwann brauchen wir einen Supervisor, der den Überblick über die unterschiedlichen Dienstleistungen für Betriebe und Arbeitslose behält und weitervermittelt. Fragt man sich, wer die ganzen Leute bezahlt, die sich um die Arbeitslosen kümmern. Lassen Sie uns raten.

Artikel vom 06.05.2006