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Das Wort zum Sonntag

Von Pfarrer Reinhard E. Bogdan


Guten Morgen,
endlich haben wir das Wetter, das wir verdient haben, wie? So sehr ich auf Herbst und Winter verzichten könnte, so sehr liebe ich den bunten lebendigen Frühling. Und just bei diesem schönen Wetter haben wir unsere Konfirmationen, Klasse!!!
Meine Konfis hoffen dringend auf warme Temperaturen und regenfreie Sonntage, damit wir wieder in unsere Waldkirche gehen können und draußen Konfirmation feiern können. Einmal ist uns das schon gelungen, vor zwei Jahren, und das ist schon herrlich in freier Natur Gottesdienst und sogar eine Konfirmation zu feiern, da singt nicht nur die Gemeinde, sondern die ganze Natur feiert mit. Das ist natürlich ein Riesenaufwand, Eltern und Konfirmanden/dinnen der jeweils anderen Gruppe müssen am Konfirmationssonntag, morgens um 8 Uhr an der Friedenskirche sein und dann werden die Stühle, die Waldkanzel, das Musikequipment, Osterkerze, Altarschmuck, Altarbibel und... und... und nicht zu vergessen die Lautsprecher in die Waldkirche geschleppt und Stromleitungen gelegt, der Steinaltar geputzt - obwohl man das ja hätte früher tun können! - und die Tore zur Waldkirche aufgemacht.
Und dann fängt wieder etwas Neues an mit diesen jungen Menschen, egal ob sie in der Wald- oder der Versöhnungs- oder der Friedenskirche oder sonst einer Kirche konfirmiert werden. Ja, sogar egal, ob sie das selber in diesem Moment so merken können oder wollen. »Gehört jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas Neues hat begonnen. All dies verdanken wir GOTT, der durch Christus mit uns Frieden geschlossen hat. Er hat uns beauftragt, diese Botschaft überall zu verkünden. Denn GOTT ist durch Christus selbst in diese Welt gekommen und hat Frieden mit ihr geschlossen.« So beschreibt Paulus das in seinem zweiten Brief an die Korinther. Junge Menschen, die völlig normal sind, sich verlieben oder auch nicht, in Discos und auf Parties gehen, abhängen oder Spaß haben, Träume und Wünsche an ihre Zukunft haben, die, wenn wir »Erwachsene« ehrlich sind, damals auch hatten. (Und - ganz ehrlich - es gibt Momente, da trauere ich diesen Träumen nach, wiewohl ich diesem Alter nicht wirklich nachtrauere.) Aber sie haben sich fast zwei Jahre auf diesen Tag vorbereitet, haben sich fast zwei Jahre mit der Freiheit des Evangeliums befasst und sagen jetzt »Ja« - einige behaupten, sie sagen nur »Ja« zu den tollen Geschenken und den hohen Geldbeträgen, aber so simpel und einlinig ist das Leben doch nicht. Klar, wer freut sich nicht über Geschenke und Geld, doch jedes Mal, wenn ich eine junge Frau oder eine jungen Mann einsegne, merke ich ganz deutlich was da Neues geschieht. Da spürt einer in diesem Moment: GOTT hat dich gewollt, so wie Du bist mit deinen Stärken und Schwächen, dein Fundament ist, dass Du weder Hölle, Tod noch Teufel fürchten musst, denn dein Fundament wurzelt in DEM, DER alles, restlos alles geschaffen hat. Du bist GOTTES Sohn, Du bist GOTTES Tochter und du weißt darum. Und natürlich wirst du in deinem Leben manches verbocken, manches mal leiden oder trauern, verzweifelt sein und unglücklich, vielleicht sogar manches Mal nicht aus noch ein wissen, aber Du darfst immer wissen, das GOTTES Hand dich hält und dass ER immer wieder neue Türen für dich öffnet, die dich weiterbringen werden.
Und hoffentlich wirst Du dich verlieben, in einen Menschen, vielleicht auch in eine Aufgabe, in einen Beruf (?), und Du wirst glückliche und lustige Tage erleben und auch hier ist GOTTES Finger im Spiel und ich wünsche dir, dass Du dich dann erinnerst »danke« zu sagen, danke guter GOTT, für alles, was DU mir gewährst. Das wird dich noch glücklicher machen, weil Du dann ganz genau weißt, niemand kann dir dein Glück nehmen, welches GOTT dir schenkt.
Allen Konfis in Schloß Holte- Stukenbrock herzlichen Glückwunsch, GOTTES Segen und supertolles Wetter zu eurer Konfirmation!
Euer Pfarrer Reinhard Bogdan

Artikel vom 06.05.2006