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Junge Forscher und Künstler geehrt

Mauritius-Preise nach veränderten Kriterien an sechs Schüler vergeben

Büren (han). Die Zeiten, als sich bei der Verleihung des Bürener Mauritius-Preises 20 und mehr Schüler auf der Bühne tummelten, sind vorbei. Nach veränderten Kriterien wurden gestern die begehrten Auszeichnungen an sechs »Mauritianer« verliehen.

»Wir möchten damit Leistungen würdigen, die über den Unterricht hinaus gehen, und die mit einer Bemerkung im Zeugnis nicht genügend anerkannt wären«, erklärte Schulleiter Reinold Stücke. Ausgezeichnet werde dabei stets nicht nur die eigentliche Arbeitsleistung, sondern auch die Persönlichkeit des Schülers und sein über das Normale weit hinausgehendes Engagement.
Nach dem neuen Konzept werden künftig nur noch drei erste Preise an Einzelpersonen vergeben. Doch keine Regel ohne Ausnahme: Weil Henrik Montag, Stephan Summers, Tobias Trexler und Christian Weinberger gleichberechtigt in einer Arbeitsgruppe mitgemacht haben, erhalten sie einen der drei Preise gemeinsam.
Auf Anregung der Christlich-Jüdischen Gesellschaft Paderborn, die vor einigen Monaten wieder zur alljährlichen »Woche der Brüderlichkeit« aufrief, haben sie die Legende vom Bürener Hostienfrevel erforscht, die in engem Zusammenhang mit dem Bau der Sakramentskapelle steht (das WV berichtete). Unterstützt und motiviert von Religionslehrer Matthias Schmidt erarbeiteten sie eine Präsentation, die sowohl im Paderborner Rathaus als auch im Mauritius-Gymnasium zu sehen war.
Ebenfalls auf die Spur der Vergangenheit machte sich Preisträgerin Madeleine Götte. In ihrem Beitrag für den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten, der diesmal unter dem Motto »Arbeit in der Geschichte« stand, erforschte sie die Ursachen für den Niedergang der im Mittelalter so florierenden Mühlen-Wirtschaft in Büren. Für ihre Arbeit mit dem Titel »Der Müller - ein Auslaufmodell der Wirtschaft«, die mit Unterstützung von Tutor Peter Cremer entstand, erhielt die Zwölftklässlerin einen Hauptpreis.
Für eine künstlerische Leistung erhielt Markus Sczeponik den Mauritius-Preis. Als Beitrag zum alljährlichen Malwettbewerb der Volksbanken und Raiffeisenbanken entwarf er das Bild einer eindrucksvollen Zukunftsmetropole. Seine »Space City«, so der Titel des Bildes, solle seiner Faszination für Architektur und große Städte Ausdruck verleihen, erklärte Sczeponek: »Architektur, das bedeutet für mich Kunst, verbunden mit Verantwortung.«
Als Vorsitzender des Fördervereins überreichte Oskar von Bohuszewicz Sachpreise.

Artikel vom 06.05.2006