08.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die Schönheit des Augenblicks

DJG nutzt Azaleenblüte zur Spendensammlung für Holzpodest

Bielefeld (uko). Er ist Kleinod und Nische zugleich, ein Schmuckstück in einer gegensätzlichen Kulturlandschaft: Der Japanische Garten präsentierte am Wochenende zur Azaleenblüte die »Schönheit des Augenblicks«.

Getragen wurde die Veranstaltung am Sonnabend und Sonntag von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Bielefeld e.V. (DJG) und der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur, Landesverband Westfalen. Ziel der Führungen anläßlich des »Offenen Gartentores« war, einen der schönsten japanischen Gärten Deutschlands auf dem Gelände des Lindehofes in Bethel einem breiten Publikum vorzustellen.
Derzeit verzaubert die Blüte der Azaleen (in Weiß, Rosa und kräftigem Rot) die Besucher des Gartens. Wer mochte, durfte eine der blühenden Pflanzen mitnehmen; gern nahm DJG-Schatzmeister Fred Wellhausen im Gegenzug eine freundlich gedachte Spende entgegen: Das Geld soll gut, da für den Japanischen Garten angelegt werden. In absehbarer Zeit soll ein Besucherpodest errichtet werden. Wellhausen bezifferte den Wert je nach Ausführung auf »80 000 bis 160 000 Euro«.
Der Garten ist »idealisierte Darstellung einer Landschaft«, er dient nicht der Begehung, er soll mit den Augen durchwandelt werden. Daher das Holzpodest, das an der Giebelseite des »Lindenhofes« errichtet werden soll. Von hier ist auch die sensible Struktur des Gartens - im Vordergrund die Insel in Form einer Schildkröte, Bepflanzung und Mauer als Rahmen und die ostwestfälische Landschaft als Hintergrund - als grandioses Zusammenspiel der natürlichen Elemente zu betrachten.
Erst unter dem Eindruck dieses Augenblicks wird die gewollte Anordnung der nur scheinbar zufälligen Gestaltung klar. Das Podest soll also zum Verweilen, gar zum Meditieren oder Philosophieren einladen: So wie Pflanzen und Steine, soll der Mensch eine Symbiose mit der Natur eingehen.

Artikel vom 08.05.2006