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Bürokratie-Hürden abbauen

NRW-Regionaldirektorin zu Gast in der Arbeitsagentur

Herford (ice). Langzeitarbeitslosigkeit trifft in Nordrhein-Westfalen mittlerweile die Hälfte aller Beschäftigungslosen, die Lücke auf dem Ausbildungsmarkt in OWL wird immer größer - auf einen freien Platz kommen vier Bewerber. Keine rosigen Aussichten, die Christiane Schönefeld, Leiterin der NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, in einem Gespräch mit MdB Dr. Reinhard Göhner (CDU) verhieß.

Der Abgeordnete war zum Informationsgespräch in der Herforder Agentur für Arbeit mit Schönefeld sowie Agenturleiter Thomas Richter zusammengekommen, um sich über den Stand der Reformprojekte zu unterrichten. Dabei appellierte die Regionaldirektorin an Göhner als Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände, sich flexibler auf die Veränderungen am Arbeitsmarkt einzustellen. »Der Fachkräftenachwuchs wird knapper, ab 2008 werden weniger Schulabgänger Ausbildungsplätze nachfragen, der Anteil der 50 bis 64-Jährigen wird steigen. Wer diese Trends in der Personalpolitik erkennt, baut vor«, sagte Schönefeld. Dies sei gerade für eine so »junge Region« wie den Kreis Herford entscheidend.
Göhner stimmte mit der Regionaldirektorin darin überein, dass ein weiterer Abbau von Bürokratie zu effizienterem Arbeiten führen müsse. Der Bundestag werde die Sache noch vor der Sommerpause angehen. Reinhard Göhner versprach, den Reformprozess weiterhin zu unterstützen. Der Abbau von Bürokratie sei aber unabdingbar. »Die Agenturen sollen vor Ort Entscheidungen treffen, das Reglementierungsdickicht von Oben behindert nur.« Zudem machte er deutlich, dass er die Erfahrungen der Agentur vor Ort in die Bundesgesetzgebung mit einbringen möchte. Er schlug vor, die beiden Instrumente zur Förderung von Selbstständigkeit, Überbrückungsgeld und Ich-AG, zusammenzulegen. Dies vereinfache die Überprüfung, ob wirklich ein Konzept oder nur eine »Luftnummer« dahinter stehe.

Artikel vom 06.05.2006