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Führerschein für kleine Fußgänger

Kindergarten-Steppkes üben mit der Polizei für den Straßenverkehr


Stieghorst (hz). Die Schulkinder des Gustav-Adolf-Kindergartens wissen ganz genau, wie sie eine Straße überqueren sollen: »Erst nach links, dann nach rechts und wieder nach links gucken und dann richtig grade rübergehen«, rufen die Fünf- und Sechsjährigen im Chor. Oberkommissar Lothar Prüßner, Verkehrserzieher bei der Bielefelder Polizei, ist mit dem Gehörten bestens zufrieden und bittet die Steppkes zum Praxistest auf den Lipper Hellweg. Dort absolvieren die Mädchen und Jungen, die vom kommenden August an die 1. Grundschulklasse besuchen werden, mit dem Ordnungshüter ihre Führerscheinprüfung für kleine Fußgänger.
In den vergangenen drei Wochen haben die Kinder mit den Erzieherinnen Gabriele Meier, Juliane Fehse und Ute Simon kräftig geübt, damit beim Besuch von Oberkommissar Prüßner nichts daneben geht und jeder seinen roten Führerscheinpass erhält. Die Farben und die Bedeutung einer Ampel wurden erklärt, die Bedeutung von Fahrbahn, Gehweg und Bordstein erläutert und natürlich das richtige Überqueren einer Straße besprochen.
Zusätzlich gab es einen Elternnachmittag mit Oberkommissar Prüßner zum Thema Verkehrssicherheit für Kinder. Denn auch die Erwachsenen können ihren Teil dazu beitragen, indem sie als Autofahrer ganz besonders auf Steppkes am Gehwegrand achten und als Väter oder Mütter dafür sorgen, dass ihr Nachwuchs im Fahrzeug immer richtig im Kindersitz gesichert ist.
Vergangenes Jahr, so Verkehrserzieher Prüßner, seien 123 Mädchen und Jungen auf Bielefelds Straßen verunglückt. Meist waren die Steppkes als Fußgänger oder Radfahrer unterwegs. 29 erlitten schwere, 94 leichte Verletzungen. Auffällig hoch war die Zahl der verunglückten Mädchen und Jungen, die sich als Mitfahrer in einem Auto befunden hatten.
»Kinder sind eben die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft. Deshalb ist es für die Polizei, Erzieher und Lehrer wichtig, die Verkehrssicherheitsarbeit wie zum Beispiel mit dem Fußgängerführerschein immer wieder zu intensivieren«, lautet das Fazit von Oberkommissar Lothar Prüßner.

Artikel vom 06.05.2006