06.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ein Wecker wird zu einer Spielkarte

»Die Entertainer« unterhalten mit Zaubereien, Jonglage und Akrobatik

Von Jan-Hendrik Hirscher
Bad Oeynhausen (WB). Akrobatik am Boden und hoch über den Köpfen der Zuschauer, durch Gestik und Mimik überzeugende Comedy und spektakuläre Jonglage-Einlagen. All das bietet das neue GOP-Programm »Die Entertainer«, das am Donnerstagabend im Kaiserpalais eine gelungene Premiere feierte. Noch bis Anfang Juli heißt es zum Beispiel: »Für die einen ist es Toilettenpapier, für andere die längste Serviette der Welt.«

Mit wortgewandten Sprüchen führte Felix Gaudo die Besucher durch die Show der elf Künstler. Mit seiner charmanten, geistreichen und komischen Art punktete er beim Publikum.
Besonders gut kam der US-Amerikaner Tom Murphy beim Publikum an. Durch seine tollpatschige Art - so drohte alles, was er anpackte, zu einem Fehltritt zu werden - brachte er sich immer wieder selbst in Gefahr. Doch auch wenn er das ein oder andere Mal von der Bühne fiel, stand er auf und schaffte es am Ende natürlich, seine akrobatischen Fähigkeiten zu beweisen. So geschehen, als er ohne seine Hände zu benutzen ein Glas Wein austrank.
Eleganz und dramatische Überraschungsmomente hatte der Auftritt von Sabine Friebe zu bieten. Die Luftakrobatin, die schon mehrere internationale Auszeichnungen für sich verbucht hat, schwebte über dem staunenden Publikum an einem Vertikaltuch und verband dies mit einer gut ausgearbeiteten Choreographie.
Ein weiteres Schmankerl hatte der Magier Sebastian Nikolas im Angebot. Der deutsche Vizemeister in der Disziplin »Manipulation« verwandelte Spielkarten in Tücher, Tücher in Wecker, Wecker in Spielkarten und die Spielkarten wiederum in Konfetti.
Bei Tom Shanons halsbrecherischer, rasanter Rollschuhartistik stockte einem der Atem, als er auf übereinander gestapelten Zylindern und Brettern balancierte.
Erik Ivarsson war mit fahrbaren Untersätzen unterwegs: nämlich mit seinen Einrädern. Ivarsson machte auf seinem Einrad sitzend einen Seilsprung oder tauschte »mir nichts dir nichts« ohne Abzusteigen sein bisheriges Rad gegen ein höheres aus.
Die Chinesin Wang Shang führte die so genannte »Antipodenjonglage« vor. Sie gehört zu den ältesten chinesischen Zirkustechniken, wobei der Künstler mit Händen und Füßen Schirme und Tücher in der Luft hält.
Svetlana Belova bot eine Choreographie dar, die auch fast an Zauberei grenzte. Mit ihrer Biegekunst war sie schon weltweit auf Varieté- und Zirkusfestivals und räumte einige Preise ab.
Das große Finale legte schließlich das Trio »Les Rados« auf die Bühne. Von flotten Sprüchen begleitet, schwangen sie Keulen, warfen und fingen Teller in einer unglaublichen Schnelligkeit, dass den Zuschauern fast schon das Hinschauen schwer fiel.
Am Ende waren sich die zwölf Akteure einig: »We are family!«. Besonders bedanken mussten sie sich dabei auch bei »Mama«, die im Publikum sitzend unverhofft zu Mutterehren gekommen war, und das ein oder andere Mal auch in die Show einbezogen wurde.

Artikel vom 06.05.2006