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Fahrscheine
kosten mehr

Drastische Erhöhung


Kreis Gütersloh (rec). Den Schulbusnutzern im Kreis Gütersloh steht die höchste Fahrpreiserhöhung in ganz Nordrhein-Westfalen ins Haus. Weil das Land Subventionen streicht, wollen die hiesigen Busunternehmer durchschnittlich sechs Prozent mehr für ihre Fahrscheine verlangen.
Auf die Kommunen kommen laut einer Vorlage für den Verkehrs- und Straßenausschuss des Kreises zusätzliche Ausgaben in Höhe von 350 000 Euro pro Jahr zu. Allein den Kreis trifft es demzufolge mit 90 000 Euro. Andere Verkehrsverbünde in Nordrhein-Westfalen begnügen sich mit drei bis fünf Prozent. Über den Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe (VVOWL) will sich der Kreis gegen die geplante Erhöhung wehren. In einem Schreiben an die Unternehmen und an die Bezirksregierung lehnt der VVOWL die Erhöhung als ungerechtfertigt ab. Darüber hinaus fordert er mehr Transparenz in der Preisgestaltung. So sei nicht nachvollziehbar, ob der Ausfall der Landes-Subventionen solch eine enorme Fahrpreiserhöhung rechtfertige. Seit 1998 sei der Betrag, für den die Kommunen im Kreis Schülerfahrausweise erwerben, von 3,6 auf 5,5 Millionen Euro gestiegen.
Sollten die Unternehmen mit der geforderten Erhöhung durchkommen, fürchtet der Kreis, dass einzelne Schulträger aus der Schülerbeförderung im ÖPNV aussteigen könnten und dadurch in einigen Teilen des Kreises das gesamte Leistungsspektrum des ÖPNV in Frage gestellt werde. Einsparpotential sieht der VVOWL in der Abstimmung von Schulanfangszeiten. Dazu sollen den Schulträgern in Kürze Vorschläge der Busunternehmen zugehen. Das letzte Wort dazu haben die Schulkonferenzen.

Artikel vom 06.05.2006