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Hans Feuß kandidiert für
den SPD-Kreisvorsitz

Klaus Brandner will nach einem Jahr wieder abtreten


Kreis Gütersloh (mdel). Dem SPD-Kreisverband steht erneut ein Führungswechsel bevor. Wie Vorsitzender Klaus Brandner am Freitag erklärte, wird er sein Amt beim Kreisparteitag am 10. Juni zur Verfügung stellen. Als Nachfolger will der geschäftsführende Kreisvorstand den Harsewinkeler Hans Feuß (53) vorschlagen.
Brandner hatte in der Vergangenheit nie einen Hehl daraus gemacht, dass er den Kreisvorsitz gerne wieder abgeben würde. Nach der für die SPD verlorenen Landtagswahl vor einem Jahr hatte sich der Bundestagsabgeordnete aus Verl in der Pflicht gesehen, den seit Monaten verwaisten Posten zu übernehmen. Auch weil einer der potentiellen Kandidaten nach seiner missglückten Landtagskandidatur dankend ablehnte: Hans Feuß.
»Nach der Wahl habe ich mich dazu nicht in der Lage gesehen, obwohl der Kreisvorsitz für mich eine reizvolle Aufgabe ist«, sagt Feuß rückblickend. Außerdem habe damals die Bundestagswahl vor der Tür gestanden: »Da war es optimal, wenn der Bundestagskandidat gleichzeitig Kreisvorsitzender ist.« Dem SPD-Kreisverband bescheinigt der Seminarleiter in der Lehrerausbildung, mit dem neu erarbeiteten »Arbeitsprogramm 2006« auf einem guten Weg zu sein. Besonders die ehrenamtlichen Mitarbeiter müssten mehr leisten, weil sich die Zahl der hauptamtlichen Kräfte reduziert habe - seit dem vergangenen Jahr hat die SPD keinen Landtagsabgeordneten mehr. Den Ortsverbänden will Feuß so viel Freiheit wie möglich zugestehen, der Kreisverband soll eine verbindende Funktion wahrnehmen. Ein Ziel müsse sein, in den Kommunen die Ratsfraktionen zu stärken. Zwar stelle die SPD sechs Bürgermeister im Kreis Gütersloh, doch diesen fehlten oftmals Mehrheiten aus den eigenen Reihen.
Als Bewerbungsschreiben für eine erneute Landtagskandidatur will Feuß seine Bereitschaft zur Amtsübernahme nicht verstanden wissen. »Man muss sehen, wie sich die personelle Lage in vier Jahren darstellt«, sagt der Sozialdemokrat.
Für Klaus Brandner ist der neue Mann ein echter »Teamplayer«, der den eingeschlagenen Weg fortsetzen werde. Das Arbeitspensum des Verlers hat mit Beginn der Großen Koalition noch einmal zugenommen -ÊBrandner ist arbeits- und sozialpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. »Dass ich den Kreisvorsitz abgeben kann, ist für mich eine entlastende Situation«, erklärt der Bundestagsabgeordnete.

Artikel vom 06.05.2006