08.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

25-Millionen-Euro-Projekt

Hettich weiht Logistikzentrum auf Bünder Gebiet ein

Herford/Bünde (grot). Lange haben die überdimensionalen Ballons in den vier Unternehmensfarben an ihren Leinen gezerrt. Dann zerschneiden zwei Firmenchefs, eine Bürgermeisterin und ein Bürgermeister die Fäden. Die Ballons steigen auf, hunderte von kleineren Luftballons folgen. Ein symbolisches Bild mit gewolltem Symbolcharakter: Von Bünde aus gehen Hettich-Produkte in alle Welt.

Eine Frühjahrsbrise lässt die dünnen Hüllen am Horizont verschwinden. Das setzte am Samstagmittag den Schlusspunkt unter die Einweihungsfeier für das Logistikzentrum der Hettich-Gruppe. Ein Projekt, das alle Beteiligten viel Kraft und Arbeit und das Unternehmen etwa 25 Millionen Euro gekostet hat.
Ein Vorhaben ist realisiert worden, das Bauherren und Bevölkerung als Zukunftsinvestition begreifen, mit der der Wirtschaftsstandort Bünde/Kirchlengern nachhaltig gestärkt wird. Und bestärkt werden die etwa 800 geladenen Gäste in dieser Einschätzung dadurch, dass Dr. Andreas Hettich weitere Investitionen im erheblichen Umfang ankündigt. Nicht zuletzt am und im Stammwerk Kirchlengern.
Dort werden die Produktionsanlagen erweitert. Und bei der Einweihungsfeier legt der 35-Jährige, in der Unternehmensgruppe verantwortlich für die Bereiche Informationstechnologie und Logistik, ein ausdrückliches Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Deutschland ab, dieses Land sei genau richtig für High-Tech-Produkte.
Dass weiter in Kirchlengern investiert wird, freut Bürgermeister Rüdiger Meier. Steht das neue Logistikzentrum doch genau auf der anderen Seite der Grenze zu Bünde. Für die Hettich Produktionsstandorte fungiert es als Zentrallager, von dem aus die nationale und internationale Möbelindustrie direkt beliefert wird. Gleichzeitig werden die Lagerstandorte der weltweiten Auslandsgesellschaften optimal gesteuert und versorgt.
»Mit dem neuen Logistikzentrum werden die Durchlaufzeiten verkürzt und die Flexibilität erhöht. Diese flexible Logistik bereitet der Hettich Gruppe den Weg, auch auf die wachsenden Anforderungen nach Just-in-time-Belieferung nachkommen zu können«, sagte Dr. Andreas Hettich und fügte hinzu: »Logistik ist für uns ein Erfolgsfaktor der Zukunft.«
Dass das Großprojekt nur einen Steinwurf vom Stammwerk entfernt realisiert werden konnte, führte bei den Nachbarkommunen Bünde und Kirchlengern zu großer Erleichterung. Nur allzu gern hätte die Stadt Melle Hettoch auf die niedersächsische Seite gelotst.
Bündes Bürgermeisterin Anett Kleine-Döpke-Güse bekannte, sie und und ihr Beigeordneter Heinz Brockmeier hätten mächtig Angst vor der eigenen Courage bekommen, nachdem sie den Hettich-Vertretern zugesagt hatten, das 90000 Quadratmeter umfassende Areal von Ackerland zu Bauland zu machen und alle erforderlichen Voraussetzungen innerhalb kürzester Zeit zu schaffen.
Es klappte tatsächlich innerhalb von nur neun Monaten. »Rekordzeit -Êfür deutsche Verhältnisse«, lobte Andreas Hettich. Machbar, hielt die Bürgermeisterin fest, sei dies gewesen, weil nicht nur Bünde und Kirchlengern eng zusammengearbeitet hätten. Der Kreis und alle übrigen Behörden seien mit Tatkraft und Tempo vorgegangen und hätten so bewiesen, dass »Widufix«, das Beschleinigungsnetzwerk für Behördenhandeln, tatsächlich funktioniere. Wirtschaftsseite

Artikel vom 08.05.2006