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Musik als ein Zeichen der Völkerverständigung

Benefizkonzert mit dem Luftwaffenmusikkorps 3 Münster zugunsten des Vereins »Brückenschlag Ukraine«

Herford/Bad Salzuflen (ss). Ein erneutes »Herzliches Willkommen« rief Freitagabend Karl-Hermann Krog den vielen Zuhörern des Benefizkonzertes mit dem Luftwaffenmusikkorps 3 aus Münster in der Konzerthalle im Bad Salzufler Kurpark zu. Der Vorsitzende des Vereins »Brückenschlag Ukraine e.V.« lobte einmal mehr die erfreulich gute Resonanz, auf die der Verein seit seiner Gründung im Jahre 1992 bauen kann.

Als Gast des Wohltätigkeitskonzerts galt sein besonderer Willkommensgruß dem ukrainischen Botschafter in Deutschland, Dr. Igor Dolgov. Gäste des Konzertes waren außerdem unter anderen Landrat Friedel Heuwinkel (Kreis Lippe) sowie die Repräsentanten der beiden Städte Bad Salzuflen, Dr. Wolfgang Honsdorf und Herford, Gustav Meyer zu Hartum.
Seit Jahren sind beide Nachbarstädte über den gemeinnützigen Verein »Brückenschlag Ukraine« durch gemeinsame Hilfsprojekte in der ukrainischen Stadt Lutzk eng verbunden. Karl-Hermann Krog erinnerte in seinem Grußwort auch als Vorsitzender des Bezirksverbandes Deutscher Soldaten an die Mitte der 90er Jahre mit der Kriegsveteranenvereinigung in der Ukraine errichtete gemeinsame Gedenkstätte für die Kriegsopfer auf beiden Seiten in der Bezirksstadt Kovel.
Die wesentlichen Ziele des Vereins »Brückenschlag Ukraine« sind medizinische und humanitäre Hilfe sowie kulturelle Kontakte pflegen und fördern, Jugendbegegnungen wie auch wirtschaftliche Kontakte und Studienfahrten. Karl-Hermann Krog unterstrich, dass durch die Konzerte des Luftwaffenmusikkorps der Bundeswehr finanzielle Hilfen ermöglicht würden, und dankte für deren Unterstützung, auch als besonderes Zeichen der Versöhnung.
Botschafter Dr. Igor Dolgov zeigte sich dankbar für die Unterstützung seitens des Vereins und meinte: »Die Vertreter der beteiligten Städte sind zu einer große Familie geworden. Vor allem durch die ehrenamtliche Tätigkeit von Professor e.h. Karl-Hermann Krog. Ihm ist das Schicksal der Ukraine, aber auch Europas nicht gleichgültig. Ich bin tief beeindruckt vom Einsatz des Vereins für die Völkerverständigung.« Er verwies auch darauf, »dass in einem halben Jahr auch die Menschen aus Lutzk diese hier heute dargebotene deutsche und ukrainische Musik genießen können«.
Bad Salzuflens Bürgermeister würdigte die seit 1992 in der Konzerthalle organisierten Konzerte als ein Zeichen der Aufgeschlossenheit und der Völkerverständigung und stellte fest: »Europa wächst« und der Verein »Brückenschlag« sei die richtige Antwort, um Menschen zusammenzuführen sowie Brücken zu schlagen. Das wachsende Haus Europa habe eine gute Zukunft.
Besonderen Applaus gab es für das ukrainische Männerquartett »Akkord« aus Lutzk von der Wolyner staatlichen Lessya-Ukrainka-Universität unter der Leitung von Dr. Andriy Hordiychuk, mit den Interpreten Oleh Hontar (1. Tenor), Mykola Paliy (2. Tenor) sowie Oleksandr Zhdanyuk (Bariton) und Andriy Zarytskyy (Bass).
Die Musiker vom Luftwaffenmusikkorps aus Münster präsentierten sich als klingende und swingende Botschafter und sorgen seit mehr als fünf Jahrzehnten für stets frische Brisen in Dur und Moll und damit für ein positives Image der Bundeswehr. Dessen musikalischer Leiter Oberstleutnant Michael Wintering vermittelte mit seinen 50 Musikern und professionellem Können traditionell, vielseitig und flexibel, aber auch modern und dynamisch wie die Luftwaffe sein kann. Stilvolle Kammermusik, brillante Show- und Tanzorchestereinsätze, aber auch das feierliche Gelöbnis oder der Großen Zapfenstreich begeisterten. Das Konzert in Bad Salzuflen läutete das Luftwaffenmusikkorps mit der Kaiser Friedrich Fanfare von Friedrich Wilhelm Vogt ein. Dem schloss sich die Ouvertüre »Die seidene Leiter« von Gioacchino Rossini an.
Gemeinsam intonieren das ukrainische Tenorquartett und das Luftwaffenmusikkorps aus Münster das »Wolgalied« aus der Operette »Der Zarewitsch« von Franz Lehar. Zum Ausklang boten alle Musiker gemeinsam zur Freude der Anwesenden die »Europahymne« von Ludwig van Beethoven. Zu den Höhepunkten des Konzertes zählte außerdem der vom Luftwaffenmusikkorps gespielte »Marsch der Bundeswehr«. Diesen Marsch komponierte der Bad Salzufler Christoph Reichelt aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Bundeswehr. Damit erlebte seine Heimatstadt eine glanzvolle Darbietung in der Umsetzung einer schönen Idee. »Happy Berlin« sowie ein »Glenn Miller Medley«, aber auch Melodien aus »Das Phantom der Oper« und weitere Musikstücke rundeten das diesjährige Wohltätigkeitskonzert in der Bad Salzufler Konzerthalle ab.

Artikel vom 08.05.2006