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Haller Realschule liegt
über dem Landesschnitt

Bei Lernstandserhebung gab es kaum »Problemfälle«

Von Klaus-Peter Schillig
Halle (WB). In Englisch lassen sich die Haller Realschüler nichts vormachen. Bei der landesweiten Lernstandserhebung liegen sie in dem Fach deutlich über dem Schnitt der übrigen Realschulen in Nordrhein-Westfalen.

Mit ein Grund für das gute Abschneiden in der ersten Fremdsprache (Siehe Grafik) ist nach Auffassung von Schulleiter Frank Spannuth natürlich die bilinguale Ausrichtung der Haller Realschule. Allerdings sei es nur eine Klasse, die Englisch auch in anderen Fächern anwende - eine von fünf neunten Klassen, die an der Erhebung beteiligt waren. Das bedeute, dass auch in den anderen Klassen auf einem hohen Niveau gearbeitet werde, stellten Spannuth und Marie-Theres Brinkmann, die zweite Konrektorin und Koordinatorin für die Lernstandserhebung, Schülern und Lehrern ein gutes Zeugnis aus.
Alle neunten Klassen in NRW von Haupt-, Gesamt- und Realschulen sowie von Gymnasien (wir berichteten bereits) waren an dem Test beteiligt, allein 140 Schülerinnen und Schüler an der Haller Realschule. Hier werden zurzeit 748 Schüler von 42 Lehrkräften unterrichtet. Die Lernstandserhebung in den drei Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik hat bereits im vergangenen Herbst stattgefunden, die einzelnen Fächer wurden im Abstand von ein bis zwei Wochen abgefragt, seit den Osterferien liegen die Auswertungen vor. Die sind noch unterteilt nach den Standorttypen 1 (großstädtischer Charakter) und 2 (kleinstädtischer bis ländlicher Charakter).
Die Realschule liegt demzufolge durchweg über dem Landesschnitt und auch über dem Durchschnitt ihres Standorttypes 2. »Wir stehen da auf einer guten Ausgangsbasis«, sieht Frank Spannuth in den (erwarteten) Ergebnissen aber auch einen Ansporn für weitere Anstrengungen. Die Bereitschaft sei auch im Kollegium da, durch Fortbildungen an sich und für die Schüler zu arbeiten.
Deutlichen Nachholbedarf beispielsweise gibt es, so Marie-Theres Brinkmann, im so genannten Kompetenzniveau Hörverstehen im Fach Deutsch. Das wurde im vergangenen Herbst neu abgefragt - und führte bei den nordrhein-westfälischen Schülern fast zu einem kollektiven Versagen. »Zum einen konnte wir das vorher nicht üben, zum zweiten war der eingespielte Text technisch schwer zu verstehen und auch inhaltlich sehr anspruchsvoll«, meint die Konrektorin.
Als erfreulich bewertet Spannuth, dass die Realschule das gleiche und teilweise sogar ein höheres Niveau erreicht habe als E-Kurse der Gesamtschule. Ebenso zufrieden bewertet er die Tatsache, dass »wir das klassische Mittelschulprofil auf hohem Niveau erfüllen.« Wichtig für den Schulleiter ist aber vor allem, dass es neben der Leistungsspitze ein breites Mittelfeld gebe, Problemschüler dagegen Einzelfälle seien.

Artikel vom 06.05.2006