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Arbeitsminister fordert
Lehrstellen-Solidarität

Laumann rührt Werbetrommel für Ausbildungsaktion

Von Manfred Schraven (Text und Foto)
Paderborn (WV) Ein Plädoyer zur Solidarität aller an der Ausbildung Beteiligten hielt der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW, Karl-Josef Laumann, gestern in Paderborn. Der Minister war gekommen, um beim Energieversorger E.ON Westfalen Weser die Ausbildungsaktion »Von der Wirtschaft - Für die Wirtschaft« der Initiative Zukunft zu unterstützen.

Das Ziel der Initiative ist es, durch die Aktion kleine und mittlere Betriebe bei der Ausbildung junger Menschen durch die Hilfe von Großunternehmen zu unterstützen. Und das, so der Minister, sei zurzeit dringender denn je erforderlich. Die Lage am Ausbildungsstellenmarkt sei Besorgnis erregend Auf ein Lehrstellenangebot kämen im Lande zwei Bewerber, so Laumann. In OWL gebe es 9,6 Prozent weniger Angebote als vor einem Jahr, dagegen aber 8,3 Prozent Bewerber mehr. Der Arbeitsminister: »In den letzten zehn Jahren ist jede vierte Lehrstelle weggefallen.« Fast ein kompletter Ausbildungsjahrgang werde in die Warteschleife geschickt. Laumann: »Viele von denen sind schon das zweite oder dritte Mal durchs Rost gefallen.«
Der Minister lobte in diesem Zusammenhang das Engagement des Gastgebers. E.ON Westfalen Weser bilde selbst nicht nur 162 junge Menschen aus, sondern sei auch das erste Großunternehmen in OWL gewesen, das die Aktion »Von der Wirtschaft - Für die Wirtschaft« unterstützt. Dazu legte Hans Behringer, Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor von E.ON Westfalen Weser, die entsprechenden Daten auf den Tisch.
Mit jeweils 2500 Euro unterstützt der heimische Energieversorger die Entstehung von insgesamt 13 Ausbildungsplätzen in der Region. E.ON Westfalen Weser wisse aus eigener Erfahrung, dass eine qualitative Ausbildung mit erheblichen Kosten verbunden sei und könne deshalb ermessen, wenn kleine Betriebe aus finanziellen Gründen sich dazu nicht in der Lage sehen, obwohl sie die Ausbildungsvoraussetzungen erfüllen würden. Behringer: »Wir sehen uns in der Solidarität mit diesen Betrieben und unterstützen die Aktion mit einem Betrag in Höhe von gut 32 000 Euro.« Insgesamt werden durch die Initiative 220 Ausbildungsplätze in NRW gefördert. (Wirtschaft)

Artikel vom 06.05.2006