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Nun darf Frankfurt feiern

Ein Punkt in Dortmund bringt die Eintracht ans Ziel

Dortmund (dpa). Erst feierten sie minutenlang mit den eigenen Fans den Klassenverbleib, dann leerten sie in Rekordtempo den aus der Heimat mitgebrachten Kasten Bier.
Das 1:1 bei Borussia Dortmund befreite die Profis von Eintracht Frankfurt von einer schweren Last. Nach erfolgreicher Mission gab der Trainer Grünes Licht für eine große Sause. »Wir freuen uns, dass wir am letzten Spieltag nicht mehr den großen Nervenkitzel haben. Das war in den letzten Jahren in Frankfurt immer anders«, sagte Friedhelm Funkel.
Die noch im Anschluss an das verlorene Pokalfinale am Feiern gehinderten Spieler wussten den Freiraum zu schätzen. Ungeachtet des noch ausstehenden Heimspiels gegen Mönchengladbach herrschte schon in der Kabine Partystimmung. Selbst der Gegentreffer von Salvatore Gambino (87.), der dem BVB nach dem fulminanten Fernschuss von Du-Ri Cha (54.) eine Heimpleite ersparte, konnte die gute Stimmung nicht trüben. Funkel geriet gar ins Schwärmen: »Wenn es eine Mannschaft verdient hat, die Klasse zu halten, dann ist es die Eintracht. Sie hat mit Herz gespielt.«
Von einem ähnlich positiven Urteil war sein Gegenüber Bert van Marwijk weit entfernt. Ohne große Leidenschaft verspielte der BVB die wohl letzte UI-Cup-Chance. Vor allem die Abschlussschwäche seiner Profis, die Ebi Smolarek bei zwei vergebenen Großchancen (32./73.) eindrucksvoll demonstrierte, lässt van Marwijk keine Ruhe: »Das ist unser Problem. Wir müssen so gut spielen, dass der Ball von allein über die Linie geht.«
Die letzten fünf Minuten der Partie musste sein Team gar mit zehn Spielern auskommen. Nachdem van Marwijk sein Auswechselkontingent erschöpft hatte, zog sich Sebastian Kehl in einem Duell mit Stefan Lexa eine Bänderdehnung am Sprunggelenk zu.
Zusatzeinnahmen durch Europacup-Spiele, die der Borussia die Suche nach neuem Personal erleichtern könnten, wird es bei drei Punkten Rückstand auf Hertha BSC wohl nicht geben.

Artikel vom 08.05.2006