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Merlin ist Deutschlands
bester Rettungshund

Ulrike Gehner holt mit ihrem Vierbeiner den Titel

Von Hendrik Uffmann
Bielefeld (WB). Merlin sprüht nur so vor Energie, vom Spielen bekommt der achtjährige Flat Coated Retriever nie genug. Dass er darüber hinaus jedoch auch in der Lage ist, Leben zu retten, stellte er jetzt gemeinsam mit Frauchen Ulrike Gehner unter Beweis. Bei der Deutschen Rettungshundemeisterschaft am vergangenen Wochenende im brandenburgischen Wittstock gewann das Bielefelder Duo den Titel in der Sparte Flächensuche.

»An diesem Tag hat einfach alles zusammen gepasst, sonst wäre der Erfolg nicht möglich gewesen«, freut sich die 33-jährige Jöllenbeckerin, die noch in der Rettungshundestaffel ihres vorherigen Wohnortes Warendorf aktiv ist, unter anderem als Ausbildungsleiterin.
In drei Kategorien mussten Mensch und Hund ihr Können zeigen. »Die Bereiche Unterordnung und Gewandtheit müssen alle Hunde absolvieren. Im dritten Teil, der Nasenarbeit, folgt dann die Spezialisierung auf die Sparten Fährtensuche, Trümmersuche und Flächensuche«, erläutert Ulrike Gehner, wobei in der letzten Kategorie die mit Abstand meisten der insgesamt 39 Teilnehmer an den Start gingen.
Bei der Unterordnung erreichte sie mit Merlin 48, bei der Gewandtheit 49 von 50 möglichen Punkten. »Mehr geht fast nicht, alle Punkte erreicht so gut wie nie jemand«, so die Hundeexpertin. In seinem Spezialgebiet, der Flächensuche, galt es für Merlin dann, auf einem 30 000 Quadratmeter großen Grundstück drei Personen zu finden - eine Aufgabe, die er zusammen mit seinem Frauchen in nur acht Minuten bewältigte.
Die Deutsche Rettungshundemeisterschaft, organisiert vom Bundesverband Rettungshunde und dem Deutschen Schäferhundeverein, fand jetzt zum ersten Mal statt, und auch für Ulrike Gehner ist es der erste Sieg. Bei der Weltmeisterschaft im Sommer 2005 in Südfrankreich holte sie immerhin den vierten Platz.
Seit er acht Wochen alt ist, trainiert die 33-Jährige mit Merlin - früher jeden Tag, inzwischen zwei Mal pro Woche sowie an einem Wochenende im Monat. Dass dies weit mehr als Spaß für Hund und Besitzer ist, zeigt auch ihr Einsatz nach der Erdbebenkatastrophe 2003 im Iran. Vier Tage war Gehner dort im Einsatz, um Vermisste zu suchen.
Alle Mitglieder der Rettungshundestaffeln arbeiten ehrenamtlich, betont die Jöllenbeckerin, deswegen sei Unterstützung immer willkommen. »Zum Beispiel durch ein Übungsgelände, das oft schwer zu finden ist.«
Weitere Informationen zu der Arbeit der Rettungshundestaffeln gibt es auch im Internet unter:
www.rettungshunde-brh.de

Artikel vom 05.05.2006