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Von Gespräch
im Rathaus
enttäuscht

Tierpension: OB »nicht zuständig«

Bielefeld (mzh/mm). Als »enttäuschend« haben die Eheleute Rogat und Ehrenamtliche des Vereins »Naturnahes Spielen« ein Gespräch gestern mit dem Oberbürgermeister bezeichnet, in dem es um die geplante Tierpension ging. Eberhard David habe sich grundsätzlich für »nicht zuständig« erklärt.
In dem Gespräch machten die Eheleute Rogat noch einmal ihre ablehnende Haltung gegenüber der geplanten Tierpension der Aids-Hilfe in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft am Schmetterlingsweg deutlich (das WESTFALEN-BLATT berichtete). Oberbürgermeister David betonte, er könne sich die Sorgen und Nöte zwar anhören, die Entscheidung über die Ansiedlung der Tierpension sei aber »ein Geschäft der laufenden Verwaltung« in der Zuständigkeit des Planungsdezernenten Gregor Moss.
Dieter Ellermann aus dem Stab des Beigeordneten sagte dem WB, dass derzeit das von der Familie Rogat vorgelegte Gutachten geprüft werde. Dabei bediene man sich des Fachverstandes des Staatlichen Umweltamtes. Grundlage für die dann zu treffende Entscheidung sei ausschließlich das Baurecht. Wenn es keine rechtlichen Bedenken gebe, sei die Stadt verpflichtet, die Genehmigung für die Tierpension zu erteilen.
Peter Rogat berichtete, nach seinen Informationen liege der Verwaltung seit Mittwoch ein Schreiben vor, in dem Peter Struck, Geschäftsführer der Aids-Hilfe, mögliche Kompromissvorschläge unterbreite. Er und seine Frau hätten dem Gespräch im Rathaus entnommen, dass sich mögliche Kompromisse weniger auf den Standort als vielmehr auf die Zahl der Hunde (geplant: 42) beziehe.
Die Position der Stadt ist Rogat ein Rätsel: »EU-Gelder in Höhe von 225 000 Euro wurden bewilligt, weil die Politik ein Projekt anstoßen wollte, das ihr als sich selbst tragend angekündigt wurde. Wenn aber die Aids-Hilfe die Zahl der Hunde beliebig nach unten korrigieren darf, lässt das nur einen Schluss zu: Es liegt gar kein schlüssiges Finanzierungskonzept, keine Machbarkeitsstudie vor.«

Artikel vom 05.05.2006