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Die Stadt stellt sich der Zukunft

Quartiere sollen nicht veröden, neue Einwohner gewonnen werden


Bielefeld (bp). Stadtviertel sollen nicht veröden, neue Einwohner sollen gewonnen, zukunftsfähige Wohnformen entwickelt werden. Bielefeld will rechtzeitig auf den demographischen Wandel reagieren und im Wettbewerb mit dem Umland und anderen Kommunen mithalten können. Dazu beitragen soll ein so genannter Masterplan Wohnen. Unter Leitung der Dezernenten Gregor Moss und Tim Kähler und Bauamtsleiter Wolfgang Goldbeck trafen sich gestern Vertreter der Wohnungsunternehmen, von Haus & Grund und des Mieterbundes sowie Architekten zu einer Auftaktveranstaltung. Moss: »Wir wollen zukunftsfähige Perspektiven für Bielefeld aufzeigen.« Er ist überzeugt davon, dass ein Masterplan Wohnen eine »Riesenchance« bedeute. Er sei dazu geeignet, Unsicherheiten zu nehmen und somit »Entscheidungsprozesse zügiger voran zu treiben«. Die »Stellschrauben am Wohnungsmarkt« müssten »neu justiert« werden, dabei dürfe »keine Kirchturmspolitik« betrieben werden. »Es muss über die Stadtbezirke hinaus geblickt werden.« Sozialdezernent Tim Kähler wies darauf hin, dass so genannte »homogene Wohngebiete« oft nicht immer freiwillig entstünden, sondern auf preiswerten Wohnraum in bestimmten Quartieren zurück zu führen sei: »Die Mischung muss stimmen.«
In Bielefeld herrscht laut Wohnungsmarktbericht Bedarf an Familienwohnungen, aber auch an barrierefreien Wohnungen für Senioren, außerdem an Singlewohnungen im innerstädtischen Bereich. Man wolle, nicht zuletzt über die Stadtteilkonferenzen, erreichen, dass die »Nutzer mit ins Boot geholt« würden. »Sie müssen sich mit den Zielen eines Masterplans für ihre Nachbarschaft, für ihr Viertel identifizieren.«
Das Ergebnis gestern Abend: Es wurden Arbeitsgruppen gebildet. Moss und Kähler hoffen, dass der Politik Entscheidungsreifes im Jahr 2007 vorgelegt werden kann Kähler: »Bielefelds Potenziale müssen optimal genutzt werden.«

Artikel vom 05.05.2006