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Martin Enderle: »Stärkt Infrastruktur.«Peter Clausen (SPD): »Schnelle Realisierung«

BBF soll Finanzkonzept für den Sennesee erarbeiten

SPD-Fraktionschef Clausen kündigt Ratsantrag an


Bielefeld (MiS). Die Sozialdemokraten wollen die Bädergesellschaft BBF mit einem Betriebs- und Finanzierungskonzept für den Sennesee am Autobahnkreuz Bielefeld beauftragen. Ratsfraktionschef Peter Clausen kündigte gestern einen entsprechenden Antrag an, der möglichst schon am 18. Mai im Rat behandelt werden soll.
»Unser Ziel ist es, auch konkrete Vorgaben zu machen, welche Nutzungen wir uns am See vorstellen können«, sagte Clausen. Außerdem solle es »kreative Hinweise« zur Finanzierung des Seeprojektes geben. Dazu könne gehören, dass eine Teilfläche zur Wohnbebauung genutzt wird. »Auf diese Weise könnten Kosten reduziert werden.«
Ein ebenfalls von der BBF in Auftrag gegebenes Gutachten hatte dem Sennesee gute Realisierungschancen bescheinigt, wenn er auf eine Fläche von 31 Hektar beschränkt bliebe (das WESTFALEN-BLATT berichtete). Das Investitionsvolumen war auf 8,8 Millionen Euro beziffert worden.
Jetzt gehe es darum, zeitnah das weitere Vorgehen festzulegen, erklärte Clausen. Er hofft auf eine möglichst breite Zustimmung im Rat, setzt dabei auch auf Bürgergemeinschaft und FDP. Die CDU hatte bereits die Auftragsvergabe für die Realisierungsstudie abgelehnt.
Martin Enderle, Bielefelds früherer Umweltdezernent und Ideengeber für das Seeprojekt, hofft ebenfalls auf eine breite Zustimmung der Politik. »Der See wäre eine Zukunftsinvestition für Bielefeld.« Er könne auch als ein Stück praktischer Wirtschaftsförderung gesehen werden. »Restauration, Segelschule, Badebetrieb«, zählt er auf. »Da sind Arbeitsplätze im dreistelligen Bereich drin.«
Enderle räumt ein, dass ein See nicht ohne Kosten für die Stadt bliebe. »Aber das ist bei jedem Bebauungsplan, bei jeder Infrastrukturmaßnahme so.« Er nennt als Beispiel den Plan »Brake-West«. Hier gehe es um eine relativ kleine Größenordnung. »Aber zum ersten Mal hat man da die jährlichen Folgekosten aufgeschlüsselt - und ist auf 220000 Euro gekommen.«
Der frühere Dezernent verweist auch auf die Kommunen in der näheren und weiteren Umgebung, die beste Erfahrungen mit Freizeitseen gemacht hätten. Pläne für einen See gebe es etwa auch in der Lippeaue in Hamm. »Eine Stadt mit noch mehr finanziellen Problemen als Bielefeld.«

Artikel vom 05.05.2006