Bielefeld (ken). Wer kennt sie nicht, die sprichwörtliche »Hand Gottes«, die Diego Maradonna einst zu einem spektakulären Tor verhalf - zu sehen ist sie jetzt in der Galerie David in Form einer Skulptur des Künstlers Andreas Welzenbach. Jetzt eröffnete die Ausstellung mit dem Titel »FuussBaall«, Hellmuth Opitz las passend dazu Fußball-Gedichte.
Fast ist man versucht, die Galerie als das »Ballungszentrum« Bielefelds zu bezeichnen: Bis zum 22. Juni sind Skulpturen, Malereien und Fotografien zum derzeit allgegenwärtigen Thema Fußball zu sehen. Auf »Poppige Fußbälle, kritische Zuschauer und naiv-dynamisch angelegte Spielszenen« wies Galerist Reinhard Sonnak bei der Eröffnung hin; mehr als 60 Besucher verfolgten seine Einführung bei einem Glas Wein. An den Bielefelder Nachtansichten beteiligte sich die Galerie mit pointierten Lesungen des Dichters Hellmuth Opitz. Er rezitierte aus einer Auswahl von Dichtungen zum Ausstellungsthema, darunter auch ein eigenes Fußballgedicht des Künstlers: Die Ode an den Schlenzer - »Das ist eine Schusstechnik«, bemerkte der Dichter augenzwinkernd. Mit zahlreichen ausgewählten Worten setzte er das »Kunstwerk der Ballistik« in Szene. »Und dann nur Latte, Unterkante! Ein Zentimeter, der ein Genie zum Deppen macht.« Aus dem Schlenzer wird ein Schlunzer, Hellmuth Opitz lässt die Zunge schnalzen, und die Zuhörer lachten herzlich. Die Ausstellung zeigt Skulpturen von Astrid Hohorst und Andreas Welzenbach, Malerei von Michael Nowottny, Alexandra Sonntag und der Gruppe Undenk sowie Aquarelle und Öl auf Papier aus den 40er und 70er Jahren von Václav Hejna und Karl-Heinz Meyer. Außerdem sind Fotos aus dem Buchprojekt »Halbzeit ist Mahlzeit« zu sehen - am 2. Juni werden die Autoren Axel Struwe, Silvio da Silveira Macêdo und Peer Wedderwille ihre Arbeit im Rahmen einer Lesung persönlich vorstellen. Vorgetragen werden die kulinarischen Fußballtexte von Volker Backes und Julien Lecoer.
Drucken