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Chancen im Geschäft mit Dosen und Flaschen

Wincor Nixdorf sieht noch erhebliches Potenzial im deutschen Markt - Es fehlen Automaten


Paderborn (WV). Seit Wochenbeginn sind Händler verpflichtet, Einwegflaschen und Dosen auch dann entgegen zu nehmen, wenn sie nicht aus ihrem eigenen Sortiment stammen. Sie müssen nur Getränke der gleichen Materialart in Einweggebinden verkaufen. Verbraucher können sich dann manchen Weg sparen und werden leere Dosen und Flaschen - unabhängig davon, wo sie gekauft wurden - an Leergutrücknahmeautomaten los.
Eine Ausnahme gilt für kleine Läden mit einer Verkaufsfläche von unter 200 Quadratmetern. Sie dürfen weiterhin die Rücknahme einschränken.
Einer der größten Hersteller von Flaschen- und Dosenrücknahmesystemen ist die Paderborner Wincor Nixdorf AG. Dank ausgefeilter Technik können Wincor-Automaten alle rund 1600 derzeit in Deutschland gängigen Flaschentypen sicher identifizieren. So wird sichergestellt, dass nur für Flaschen, die in Deutschland verkauft wurden, Pfandgeld ausgezahlt wird.
Nach der Erkennung wird die Flasche in einem so genannten Kompaktor zerkleinert. Damit wird das Volumen reduziert, so dass viele »platt gemachte« Flaschen Platz sparend in einem Container entsorgt werden können.
Mit der Einführung von Automaten wird die Sammlung in Containern und Säcken in den Filialen überflüssig. Gleichwohl wird die manuelle Sammlung in vielen Supermärkten weiter praktiziert. Nach Berechnungen von Wincor Nixdorf rechnet sich solch ein System, wenn ein tägliches Rücknahme-Volumen von 300 bis 400 Einheiten überschritten wird.
Getränkekartons oder Schlauchbeutel gelten als umweltfreundlich und sind weiterhin vom Pfand befreit. Das gleiche gilt für Verpackungen von Milch, Wein und Spirituosen. Neu ist, dass Erfrischungsgetränke ohne Kohlensäure - wie Eistee, isotonische Getränke oder alkoholhaltige Mischgetränke (Alcopops) - ebenfalls pfandpflichtig sind.
Den Markt für Systeme für die Annahme von Einwegleergut und für Systeme für die kombinierte Annahme von Einweg- und Mehrwegleergut, der sich aus der Einführung des Einwegpfandes ergibt, schätzen Experten für die mehr als 25 000 deutschen Verbrauchermärkte, Supermärkte und Discounter auf mehr als 30 000 Geräte. Allerdings werden nicht alle Händler in Deutschland ihre Filialen noch in diesem Jahr damit ausstatten. »Wir gehen davon aus, dass die Installation der Geräte bis 2007 andauert«, erklärte Andreas Bruck, Leiter Unternehmenskommunikation bei Wincor Nixdorf.

Artikel vom 06.05.2006