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Ostwestfalen ist die neue Heimat

24 Kinder und Erwachsene bekommen deutsche Staatsbürgerschaft

Detmold (WB). Ilana, gerade zwei Monate alt, war der jüngste Gast der Einbürgerungsfeier bei der Bezirksregierung Detmold. Sie verschlief allerdings die Zeremonie, in der ihrem Vater, Malek Adi aus Delbrück, die deutsche Staatsbürgerschaft verliehen wurde.

Regierungsvizepräsident Anton Schäfers hieß insgesamt 24 neue Staatsbürgerinnen und Staatsbürger in Deutschland willkommen. Sie sind willens, sich in Deutschland zu integrieren, und standen im Blickpunkt einer kleinen Feierstunde in Detmold. »Ihr seid unsere Zukunft und stellt eine Bereicherung für uns dar«, begrüßte Schäfers die 14 Jungen und Mädchen sowie die zehn Erwachsenen.
Die neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger wohnen in Augustdorf, Bielefeld, Gütersloh, Rietberg, Bünde, Detmold und Delbrück. Sie sind aus sechs Ländern, aus dem Libanon, aus Serbien und Montenegro, Armenien, China, der Türkei und Syrien nach OWL gekommen und haben hier eine neue Heimat gefunden.
Die Bezirksregierung überreichte die Einbürgerungsurkunden dieses Mal bei einer Feier, um die Verbundenheit mit den »neuen Deutschen« zu unterstreichen. Anton Schäfers wünschte ihnen, dass sie in Ostwestfalen-Lippe gute Nachbarn und Freunde finden und ermunterte sie, offen und neugierig zu sein auf die deutsche Sprache als Schlüssel zur Integration.
Er bat sie, sich auch am öffentlichen Leben in ihrer jeweiligen Stadt oder Gemeinde zu beteiligen. Als Beispiel für eine erfolgreiche Integration war Nesrin Hüner nach Detmold gekommen. Sie wurde als Tochter einer türkischen Gastarbeiterfamilie in Duisburg geboren und wuchs dort mit vier Geschwistern auf.
In der Oberstufe am Gymnasium hat sie ihre Liebe zur deutschen Sprache und Literatur entdeckt. Sie studierte Germanistik und unterrichtet heute als Deutschlehrerin an einem Gymnasium in Höxter.
Nesrin Hüner appellierte im Gespräch mit dem Integrationsbeauftragten der Bezirkregierung, Jörg List, sowohl an die Neu- als auch an die Altbürger: »Seid neugierig auf die andere Kultur und Sprache und auf die Menschen in euerem Umfeld. Denn nur wer sich das ihm noch Fremde erschließt, wird in Deutschland heimisch werden.«

Artikel vom 08.05.2006