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Unis haben keinen Spielraum mehr

Deutschlands Hochschulrektoren kritisieren Zulassungsbeschränkungen


Greifswald (dpa). Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat nachdrücklich Änderungen an den Plänen für die Föderalismusreform gefordert. Kleinstaatliche Strukturen und gar ein Kooperationsverbot von Ländern und Bund, wie sie für den Hochschulbereich geplant seien, schadeten den Universitäten, sagte die neue HRK-Präsidentin Margret Wintermantel gestern bei der Jahresversammlung der Interessenvertretung. »Die deutschen Hochschulen stehen mit dem Rücken zur Wand.« Die HRK repräsentiert 262 Universitäten und Hochschulen.
Für über die Hälfte der Studienangebote gebe es bereits Zulassungsbeschränkungen, weil die Hochschulen anders einen vertretbaren Qualitätsstandard nicht mehr aufrechterhalten könnten, sagte Wintermantel.
Bis 2011 werde mit einer Steigerung der Studienanfänger um 60 000 gerechnet. Derzeit beginnen pro Jahr etwa 360 000 junge Menschen in Deutschland ein Studium. »In dieser Situation brauchen wir ein entschlossenes gemeinsames Handeln im Sinne eines Hochschulpakts«, betonte Wintermantel.
Im Vergleich zu den USA (64 Prozent) hat Deutschland nach HRK-Angaben mit etwa 36 Prozent eine vergleichsweise geringe Studienanfängerquote.
Die Hochschulrektoren forderten Regelungen für einheitliche Studienabschlüsse und die einheitliche Zulassung von Studiengängen. Notwendig sei zudem ein bundesweiter Wissenschaftstarifvertrag, um vergleichbare Bedingungen zwischen den einzelnen Bundesländern sowie zwischen universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu schaffen.

Artikel vom 05.05.2006