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Pollen extrem: Allergiker sehen gelb


Bielefeld (WB). Tränende Augen, ununterbrochen laufende Nase, Kopfschmerzen - die Betroffenen vermuten es längst: Als »doppelt so schlimm wie 2005« schätzt der Ärzteverband Deutscher Allergologen den aktuellen Pollenflug ein.
Wegen des verzögerten, kalten Frühlingsbeginns und dann plötzlich stark angestiegener Temperaturen hätten sich die Pollen nun geradezu explosionsartig verbreitet. Ulmen, Pappeln, Erlen und vor allem Birken stäuben so sehr, dass sich darunter regelrechte Blütenstaubwolken bilden. Kräftiger Wind verteilt die feine Materie zudem bis in die letzten Winkel. Gelb ist derzeit auch die am weitesten verbreitete Autofarbe: Ein Stündchen auf dem Parkplatz reicht, und eine dicke Blütenstaubschicht belagert den Lack.
Nach Angaben des Informationsdienstes »Medizin-Welt« macht die hohe Pollenkonzentration selbst Nichtallergikern zu schaffen. Sie belastet die Schleimhäute der Atemwege und führt zu Hustenattacken. Für Allergiker unterdessen, die nicht ans Meer oder ins Gebirge flüchten können, wird der Dauerbeschuss zur Folter. Als »erste Hilfe« können Ärzte nur auf Histaminblocker und Cortisonsprays für die Nase verweisen.
Und Entwarnung ist leider nicht in Sicht. Auch der in etwa vier Wochen beginnende Flug der Gräserpollen soll den Prognosen zufolge heftig ausfallen.

Artikel vom 08.05.2006