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Helikopterabsturz:
Schwere Unruhen

Offenbar vier Briten in Basra getötet

Bagdad (dpa). Bei neuen Anschlägen im Irak, dem Absturz eines britischen Hubschraubers sowie nachfolgenden Unruhen in Basra im Südirak sind am Wochenende mindestens 45 Menschen ums Leben gekommen. Aufgebrachte Iraker gingen nach dem Absturz auch mit Steinen gegen die Briten vor.

Nach dem Absturz eines britischen Hubschraubers war es am Samstag in der südirakischen Stadt Basra zu stundenlangen gewalttätigen Krawallen gekommen, bei denen mindestens fünf Iraker erschossen wurden. Nach Medienberichten kamen vier Briten bei dem Absturz ums Leben.
Iraker griffen britischen Soldaten mit Benzinbomben und Steinen an, als sie sich der Absturzstelle in einem Wohngebiet näherten. An den Angriffen hätten sich zeitweise hunderte Iraker beteiligt, sagte ein britischer Offizier dem britischen Rundfunksender BBC. Gestern seien Bemühungen um die Bergung des Wracks fortgesetzt worden. Der Hubschrauberabsturz wurde möglicherweise durch Raketenbeschuss verursacht. Das britische Verteidigungsministerium konnte auch gestern noch nicht die genaue Zahl der getöteten Briten und Iraker und die Absturzursache nennen.
Die tödlichen Schüsse auf irakische Zivilisten bei den Unruhen in Basra sind angeblich nicht von britischen Soldaten abgegeben worden. Namentlich nicht genannte Militärkreise sagten der BBC, die Schüsse seien vermutlich von Aufständischen abgefeuert worden. Diese hätten am Samstag auf britische Soldaten geschossen und dabei Zivilisten getroffen. In der Region um Basra sind etwa 8000 Briten stioniert. 3000 Soldaten wurden Anfang April aus Paderborn in die Region verlegt.
In der schiitischen Pilgerstadt Kerbela südlich von Bagdad explodierte gestern eine Autobombe und zerfetzte 20 Menschen. in Bagdad und Mossul starben 14 Menschen bei Anschlägen.

Artikel vom 08.05.2006