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Bei dieser Rolle kamen
die Tränen von alleine

Katharina Böhm zwischen zwei Film-Männern


ARD, 20.15 Uhr: Die Ärztin Karen Bender lebt mit einer Lüge: Sie hat ihren Mann mit einem Kollegen betrogen und den Seitensprung verschwiegen. Sieben Jahre später holt sie die Vergangenheit jedoch ein, es bedarf der »Stunde der Entscheidung«. »Der Film handelt von der Liebe und in welche Situation man kommt, wenn man den leichtesten Weg wählt«, sagt Katharina Böhm (41), die die Hauptrolle spielt.
Karens Tochter Kim leidet an einer angeborenen Blutgefäßmissbildung im Stammhirn und muss operiert werden. Doch der einzige Spezialist auf diesem Gebiet ist Viktor Novak (Tim Bergmann), den Karen bei ihrem Ärzteeinsatz im Balkankrieg kennen gelernt und mit ihm eine Nacht verbracht hat. Die Münchner Chirurgin kann ihrem Mann (Stephan Kampwirth) nicht lange verheimlichen, dass sie mit Viktor eine Affäre hatte. Als sich herausstellt, dass Viktor der Vater von Kim ist, steht dieser vor der Entscheidung gegen den ärztlichen Codex zu verstoßen, falls er seine eigene Tochter operiert.
Für Katharina Böhm wurde ihre Rolle schnell zum Selbstläufer. »Viele Emotionen musste ich nicht spielen, da kamen die Tränen von alleine.« Die Angst um das eigene Kind kenne jede Mutter, sagt Böhm, die mit ihrem Sohn (8) in der Nähe von München wohnt.
Regisseur Michael Rowitz war für die gebürtige Österreicherin entscheidend, die Rolle anzunehmen. »Ich möchte meine Zeit mit Menschen verbringen, die ich mag. Arbeitszeit ist Lebenszeit«, sagt die Tochter von Karlheinz Böhm, die aus Rücksicht auf ihren Sohn nur vier Filme pro Jahr dreht.

Artikel vom 05.05.2006