05.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kommentare
Atomstreit mit Iran

Nach neuen Wegen suchen


Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident George W. Bush haben bei ihrem Treffen in Washington versichert, im Atomstreit weiter beharrlich auf eine diplomatische Lösung zu setzen. Die westliichen Vetomächte im UN-Sicherheitsrat drohen zwar in ihrem Resolutionsentwurf mit »weiteren Maßnahmen«. Von konkreten Sanktionen ist jedoch keine Rede, mit Rücksicht auf Russland und China. Beide lehnen Sanktionen ab. Und der Iran pocht weiterhin unbeirrt auf sein Recht, Atomenergie friedlich zu nutzen.
Mit anderen Worten, der Streit ist festgefahren, neue Ansätze für eine Lösung sind nicht zu erkennen.
Wenn man zu einer Lösung kommen will, ohne in die fast unbeherrschbare Situation eines Militärschlages zu geraten, sollte man über die Ratschläge von Ruprecht Polenz nachdenken. Nach zweitägigen Gesprächen in Teheran betonte der CDU-Politiker, es könne Sinn machen, wenn die USA direkte Gespräche mit der iranischen Regierung führen würden.
Sie könnten Ergebnisse hervorbringen, die es der Führung in Teheran erlauben würden, ohne Gesichtsverlust einem Kompromiss zuzustimmen. Es wäre in der verfahrenen Situation einen Versuch wert. Friedhelm Peiter

Artikel vom 05.05.2006