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Bayern präsentiert schon
den neuen Meister-Stil

Schalke gibt Lincoln nicht her - Santa Cruz als »Ballack«

München (dpa). Die La- Ola mit den Fans musste zwar ohne Meisterschale über die Bühne gehen, aber spätestens am Saisonende wollen Oliver Kahn & Co. die Trophäe wieder in Händen halten. Der FC Bayern München ist die Nummer 1 in Deutschland - und Kapitän Oliver Kahn geht davon aus, dass dies auch so bleibt. Foto: Reuters
Das 3:1 gegen Stuttgart zerstreute jeden Zweifel am Triumph, der in Kaiserslautern perfekt gemacht werden soll. In die Jubelgesänge stimmte auch Felix Magath ein: »Das kann nicht mehr schief gehen. Wir machen das Double«, frohlockte der Trainer angesichts von fünf Punkten und neun Toren Vorsprung auf den Hamburger SV.
Wie vor einem Jahr soll der letzte Schritt in Kaiserslautern getan werden und das historische Double aus 20. Meisterschaft und 13. DFB-Pokalsieg anschließend auf dem Rhein zünftig begossen werden. Mannschaft, Vorstand und Betreuer werden nicht nach München zurückkehren, sondern auf Einladung des Hauptsponsors den Abend mit 400 Gästen auf einem Schiff verbringen. Die Schale wird erst nach dem letzten Spiel gegen Dortmund übergeben.
Beim erhofften vorzeitigen finalen Meister-Akt morgen darf wohl auch Michael Ballack noch einmal mit im Rampenlicht stehen. Gegen Stuttgart saß der scheidende Mittelfeldstar wegen einer Gelb-Sperre nur auf der Tribüne. Die 90 Minuten boten nach dem 0:1-Rückstand durch Danijel Ljuboja (6.) dabei mehr als nur drei Tore von Roque Santa Cruz (11.), Claudio Pizarro (44.) und Bastian Schweinsteiger (46.). Ohne Ballack präsentierte ein endlich wieder spielfreudiges Team einen neuen Fußball-Stil. »Wenn Michael nicht dabei ist, wird sehr viel weniger hoch gespielt, weil Michael der mit Abstand beste Kopfballspieler ist. Es wird versucht, mehr zu kombinieren«, erläuterte Manager Uli Hoeneß. Den anderen Ballack verkörperte Stürmer Santa Cruz, der mit Lobeshymnen überschüttet wurde. »Roque ist ein toller Techniker, ein idealer Mitspieler«, sagte Teamkollege Owen Hargreaves.
Abschminken können sich die Bayern offenbar den Schalker Lincoln. »Er bleibt bei uns. Es gibt keine Basis für Verhandlungen. Lincoln hat mir klar gesagt, dass er nicht weg will. Und wir wollen ihn auch nicht verkaufen«, sagte Teammanager Andreas Müller.

Artikel vom 05.05.2006