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Eine Million
für vier Neue

Hilbert-Alternativen Willi und Cha

Von Dirk Schuster
Gelsenkirchen (WB). Der Klassenerhalt steht fest. Im Werben um neue Spieler kann Arminia jetzt mit der sicheren Ligazugehörigkeit in der kommenden Erstligasaison argumentieren. Das muss aber auch reichen. Denn Geld steht der sportlichen Führung für Transfers fast nicht zur Verfügung.
Rückkehr möglich: Eintracht Frankfurts Du-Ri Cha.

Eine Million Euro um genau zu sein. Finanz-Geschäftsführer Roland Kentsch sagte nach der Partie am Mittwoch auf Schalke: »Vier neue Spieler sind in den Planungen vorgesehen. Aber Geld für Ablösesummen ist nicht vorhanden.« Arminia setzt auf Spieler, deren Verträge auslaufen. Mit der kleinen Einschränkung, dass der Verein laut Kentsch bereit wäre, für Roberto Hilbert »eine Million Euro zu geben«. Und wenn's mit dem Transfer des talentierten Zweitliga-Rechtsaußen von Greuther Fürth nicht klappt? Kentsch würde wohl kaum sagen, dass die avisierte Hilbert-Million für einen anderen Zugang á la Delron Buckley oder Christian Eigler (Fürth) nicht ausgegeben werden dürfe.
Denn dafür, dass dem DSC die Verpflichtung Hilberts gelingt, sieht Roland Kentsch »nur geringe Chancen«. Aber er sagt auch: »Ich glaube nicht, dass bezüglich Hilbert das letzte Wort gesprochen ist. Ihm wird nachgesagt, er sei ein intelligenter Spieler. Vielleicht wählt er ja den Weg, den sein ehemaliger Mitspieler Heiko Westermann erfolgreich gegangen ist.«
Als Hilbert-Alternativen gelten der Duisburger Tobias Willi (Reinhard Saftig: »Natürlich schauen wir uns bei den Absteigern sehr genau um.«) und der Frankfurter Ex-Armine Du-Ri Cha. Zum Südkoreaner hat Reinhard Saftig bereits Kontakt gehabt. Ebenso wie Willi erfüllt Cha das Arminia-Anforderungsprofil, auf der rechten Seite flexibel, also offensiv und defensiv, einsetzbar zu sein.
Hilbert, Willi oder Cha: »Das Ziel«, sagt Kentsch klipp und klar, »ist in der neuen Saison wieder der Klassenerhalt. Mehr ist nicht drin.« Damit reagierte der Finanzboss auf die Forderung von Arminen-Trainer Thomas von Heesen nach einer »klaren Aussage« des Vereins bezüglich des Investitionsvolumens für die Sommertransfers. Denn davon, betonte von Heesen, hänge die Zielsetzung für die Spielzeit 2006/2007 ab.
»Wenn wir in der nächsten Saison zum gleichen Zeitpunkt wieder gesichert wären, wäre ich wieder hochzufrieden«, betonte Kentsch. »Wir müssen kontinuierlich arbeiten. Von Platz 14 auf Platz 13 auf Platz 10 und so weiter. Alles andere ist nicht realistisch. Um irgendwann höhere Ziele anzupeilen, brauchen wie sechs, sieben Jahre am Stück in der 1. Liga.« Kentsch, der angab, dass sich das Gehaltsvolumen um zwei Millionen Euro für die gesamte Mannschaft erhöhe, machte in diesem Zusammenhang auf die ungeheure Bedeutung des Stadion-Endausbaus aufmerksam. »Das wäre ein Quantensprung, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.«
Dass wie ursprünglich vorgesehen bereits nach dem letzten Heimspiel der Saison morgen gegen Duisburg die Bagger anrollen, hält Kentsch aufgrund zweier Anwohner-Klagen, die beim Verwaltungsgericht Minden vorliegen, für unwahrscheinlich. »Doch wir stellen uns so auf, dass wir auch unterjährig mit dem Bauen beginnen können.« Das heißt: Bielefeld ist nicht an die Saisonpausen im Sommer und Winter gebunden, es könnte auch im Oktober oder Februar begonnen werden.

Artikel vom 05.05.2006