Bielefeld (WB/tip). Der Italiener Marco Pinotti ist, obwohl im vergangenen Jahr Landesmeister im Zeitfahren, nur eine von vielen Randfiguren im internationalen Profiradsport. Dem niederländischen Journalisten Gijs Zandbergen geht der Name des ihm bis dahin unbekannten Profis nicht mehr aus dem Kopf, nachdem er im Internet von einem Massensturz bei der Bicicleta Vasca 2003 gelesen hatte. Der Fahrer, den es am härtesteten getroffen hatte, war Pinotti. Zandbergen wünscht ihm per E-Mail gute Besserung. Aus diesem Zufallskontakt entsteht ein tiefgründiger Briefwechsel, der an Intensität nicht hinter Peter Winnens Briefroman »Post aus Alpe d'Huez« (ebenfalls Covadonga) zurücksteht. Stück für Stück öffnet Pinotti die Gedanken- und Gefühlswelt eines Radprofis zwischen Ehrgeiz, Hoffnung und Verzweiflung. Das Buch endet mit dem Giro des Vorjahres. Heute startet Pinotti zum zweiten Mal bei der Italien-Rundfahrt -Ê als Helfer von Gilberto Simoni im Team Saunier Duval. Er sei »tierisch nervös«, aber in guter Form, schrieb er in dieser Woche seinem Bielefelder Verleger Rainer Sprehe, dessen Radsportbücher mit Tiefgang hoch geschätzt werden. Marco Pinotti/Gijs Zandbergen: Girofieber, Covadonga-Verlag, Bielefeld, 236 Seiten, 19,80 Euro.
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