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Hambüchen will wieder angreifen

Neue Motivation nach dem Frust über das verpasste Reck-Finale


Volos (dpa). Als die bitteren Tränen getrocknet waren, entlud sich bei Fabian Hambüchen der Frust über die Reck-Pleite in neuer Motivation: »Jetzt werde ich voll angreifen. Im Team-Wettbewerb haben wir nichts zu verlieren und auch im Sprung-Finale ist noch einiges möglich.« Bei der Turn-EM im griechischen Volos hatte der Gymnasiast aus Wetzlar erstmals seit zwei Jahren bei einer internationalen Meisterschaft das Finale am Reck verpasst und mit einem Sturz beim Abgang alle Träume von seiner Titelverteidigung begraben müssen.
»Ich war so platt, bin einfach zusammengebrochen. Ich bin eben ein normaler Mensch, keine Maschine«, kommentierte der 18-Jährige mit etwas Abstand seine bislang größte Enttäuschung. So hoch waren seine Ziele gesteckt, nach dem Aufbau einer schwierigen Übung und Klasseleistungen im Training hatten selbst die Betreuer an eine neuerliche Gold-Show geglaubt. Starke Übungen am Sprung und am Barren, mit denen Hambüchen die Finals erreichte, verliehen ihm aber nicht die Ruhe, um am Spezialgerät fehlerfrei zu bleiben.
»Ich werde am Samstag im Team-Finale meine Übung mit allen Fliegern präsentieren. Die Konkurrenz soll sehen, dass sie auch künftig mit mir zu rechnen hat«, gab sich Hambüchen kämpferisch. »Am Barren geht wohl nicht mehr viel nach vorn. Aber am Sprung habe ich Reserven, da ist vielleicht eine Medaille drin.«

Artikel vom 06.05.2006