18.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Eine wirklich starke Region

Ostwestfalen-Lippe hat wirtschaftlich eine Menge zu bieten


Von Edgar Fels
Es geschah kürzlich bei einer Fachtagung im schönen Speyer in Rheinland-Pfalz: Experten aus ganz Deutschland waren von der Hochschule für Verwaltungswissenschaft eingeladen worden, um über das Thema Bürokratieabbau zu diskutieren. Insgesamt mögen es an die 20 Redner gewesen sein. Dass dabei gleich drei Referenten aus Ostwestfalen-Lippe kamen (Bertelsmann-Stiftung, OWL Marketing GmbH, Unternehmensberatung Nordwest Consult), verleitete den Gastgeber zu der Bemerkung, Ostwestfalen-Lippe sei ja wohl die »Wiege des Bürokratieabbaus in Deutschland«.
Das ist ein schönes Lob und tut gut, auch wenn das Thema »Bürokratieabbau« sicher für viele Bürger etwas zu »sperrig«, zu abstrakt sein dürfte.
Ostwestfalen-Lippe kann aber noch mit anderen Pfründen aufwarten: So zählt die Region mit ihren gut zwei Millionen Einwohnern und mehr als 65 000 gewerblichen Unternehmen auch zu den wachstumsstärksten Wirtschaftsstandorten in Deutschland. Typisch für OWL ist die mittelständisch geprägte Struktur. Dort sind die meisten der etwa 680 000 Beschäftigten in Lohn und Brot. Dass die Region einen ausgezeichneten Ruf auch weit jenseits des Teutoburger Waldes genießt, daran haben die innovativen und qualitätsbewussten Mittelständler einen entscheidenden Anteil.
Die Ostwestfalen sind von Natur aus bescheiden. Daher käme es ihnen gar nicht erst in den Sinn, sich etwa mit einer so starken Wirtschaftsregion wie Stuttgart zu vergleichen. Stuttgart - das ist die Heimat von Daimler-Chrysler, Porsche, Bosch, IBM und Hewlett Packard. Kein Wunder also, dass der Raum Stuttgart europaweit bekannt ist.
Aber Moment. Ostwestfalen-Lippe - das ist die Heimat von Unternehmen wie Miele, Oetker, Bertelsmann, Schüco, Wincor-Nixdorf, Phönix Contact, Claas, Benteler... Ostwestfalen-Lippe ist natürlich auch eine leistungsstarke Region, nur eben weniger bekannt und auch weniger erwähnt. Wer bei der Suchmaschine Google im Internet nach diesen beiden Wirtschaftsräumen suchen lässt, erhält bei Stuttgart 149 000 Treffer, bei OWL nur 521. Eine Spielerei? Die Ostwestfalen und Lipper könnten mit diesem Ergebnis vielleicht leben. Aber sie tun derzeit alles daran, ihr Image in die Welt zu tragen. Der Auftritt des Netzwerkes OWL Maschinenbau auf der Hannover Messe vor wenigen Wochen war nur ein Beispiel von vielen - aber eines, das von Erfolg gekrönt wurde. Mehrere Unternehmen haben lukrative Aufträge erhalten. Neben dem Maschinenbau liegen die Branchenschwerpunkte in den Bereichen Lebensmittelverarbeitung, Oberflächenveredelung, Möbelindustrie und Elektro. Es ist ein gesunder Branchenmix, der zeigt, wie leistungsstark die Region Ostwestfalen-Lippe ist.

Artikel vom 18.05.2006