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Becherovka erleichtert Kattis »Wackler«

Aufsteiger in die Frauenhandball-Verbandsliga: Das Personalbuch der »Schrötties«

Bielefeld (WB/ses). Die Geschichte um die Handballfrauen der HSG Schröttinghausen-Babenhausen fand nach scheinbar endlosen Jahren als »ewiger Zweiter« in dieser Spielzeit mit dem Aufstieg in die Verbandsliga endlich ein Happy End. Das oftmals als »Bayer Leverkusen der Landesliga« titulierte Team drehte nach verhaltenem Saisonstart mit bloß fünf Punkten aus den ersten vier Partien mächtig auf, blieb vom fünften Spieltag an in 15 Partien ohne Niederlage und machte den ersehnten Aufstieg somit frühzeitig perfekt. Der größte Erfolg seit Bestehen der HSG. Das WESTFALEN-BLATT gratuliert den »Schrötties« herzlich und stellt das Erfolgsteam vor.

Anneke Berger: »Änneken Skywalker« ist der Motivations-Champion im Team und die erste im Bus, die Pausen einfordert. Aufgrund eines Kreuzbandrisses hat sie noch nicht zur alten Schnelligkeit gefunden, doch ihre Würfe von außen sind unhaltbar!
Anne Biermann: Die »Frau fürs Grobe« verteidigte in dieser Serie ihren Titel als unberechtigte Zeitstrafenkönigin, sorgte für ausgleichende Gerechtigkeit auf dem Spielfeld.
Katti Biermann: Präsentierte der Mannschaft im Vorjahr auf der Abschlussfahrt nach Prag, wie ein perfekter Wackler auszusehen hat! Ihr Gegner: ein parkender Wagen. Ihr Mittel zum Erfolg: der ein oder andere Becherovka!
Stephanie Blume: Die Heberkönigin verschläft gerne mal ein komplettes Training, doch auch das wird ihr verziehen. Sie delegiert Kutscher Horst zu den Auswärtsspielen, da sie im Bus nur vorne sitzen kann.
Julia Brossog: Übernahm im Sommer den Part des »Abwehr-Zusammenbölkens«. Im August geht sie für ein Jahr als Au-Pair in die Schweiz. Ob die Kinder ihre besondere Fähigkeit wohl kennenlernen müssen?
Lena Friedrichs: Der Frau mit den unterschiedlichen Socken wurden Ende 2005 während des Trainings alle vier Winterreifen geklaut. Eine Story, mit der die scheidende Studentin wohl nie in Vergessenheit geraten wird.
Mariann Gibbon: Lebt seit Januar in Berlin, wo sie die Liebe zum Fußball und natürlich ihrem Freund hinzog. Wenn sie nicht gerade für »11 Freunde« schreibt, wird sie eingeflogen, um auf heimischem Parkett für die spektakulären Tore zu sorgen.
Tanja Henke: Das Goldlöckchen ist die (Dextro-)Energiequelle der Mannschaft. Sie übernimmt zusätzlich die Funktion eines Ersatzteillagers. Egal was vergessen wird - Tanja hilft aus.
Kerstin Lohmann: Ihr wurden vom Arzt jegliche Kontaktsportarten untersagt. Gottlob steht sie im Tor. Auch sie fiel dem Becherovka zum Opfer; warum sonst sollte sie bei sintflutartigem Regen und tiefster Dunkelheit stundenlang durch die Vororte Prags spazieren?
Esther Mylius: Übt gerade fleißig für den Führerschein, damit Chauffeuse Mama nicht mehr zwei Mal die Woche meilenweit zum Training reisen muss. Am Kreis eifert sie ihrem Bruder Chris-toph (2. Liga Augustdorf) nach und wird dessen Niveau sicher bald erreichen.
Dorina Noske: Das Nesthäkchen der Mannschaft besteht wohl nur aus Muskeln. Die nutzt sie im Training dazu, alles weg zu »bomben«. Im Spiel muss der Knoten aber noch richtig plazen.
Jenni Radke: Ihr von Kreuzbandrissen geplagtes Knie bringt jeden Orthopäden zur Verzweiflung. Derweil das Team auf ein medizinisches Wunder hofft, führt Jenni gewissenhaft die Bierbibel.
Natascha Schindler: Ihrem Mann hat sie ihre Zwangspause zu »verdanken«. Der Verbandsliganachwuchs soll in Kürze das Licht der Welt erblicken.
Kerstin Schwabe: Verdeckt mit ihrem durchweg gelangweiltem Gesichtsausdruck perfekt ihre explosive Schnelligkeit. Treffende Charakterisierung des Trainergespanns: »Wenn sie nicht müde ist, funktioniert sie ganz gut!«
Ariane Weisser: Als Konditionswunder zeigt Ari aushilfsweise den Mädels des VfL Schildesche, wie man Tore schießt. Auf eine Torprämie und Ablösesumme des Schildescher Trainers wird noch immer gewartet.
Verena Weisser: Die Mannschaftsführerin musste viel Geld lassen, als sie zum Auswärtsspiel ihr Trikot vergaß. Im Gegensatz zum Training, wo sie die Minuten rückwärts runterzählt, gibt sie auf dem Spielfeld immer alles.
Birte Willeweit: Das Spielkind schaffte es bis Silvester, ihre gesamte Handballlaufbahn verletzungsfrei zu überstehen. Seither laboriert sie an einer Bänder- und Kapselverletzung im Sprunggelenk - zugezogen beim Kegeln!
André Pohl: Wollte am Anfang der Saison schon das Handtuch schmeißen, bis die Mannschaft ihm zeigte, dass sie ihn doch versteht. Wird er auch im 9. Jahr das Aushängeschild des Vereins trainieren?
Bea Uhlworm: Letzte Saison organisierte sie noch den Rückraum, dieses Jahr bringt sie als Co-Trainerin die qualifizierten Sprüche von der Bank. Dumm kommen braucht man ihr nicht, denn »wir sind hier nicht bei ÝWünsch Dir WasÜ, wir sind hier bei »So isÕ es«!
Kutscher Horst: Der Busfahrer mit dem Sinn für die landschaftlich schönen Strecken manövriert den von den Academy Fahrschulen gestellten Bus in die entlegendsten Ecken des Landes. Muss für Pausen bestochen werden.
Das Verpflegungsteam: Annette, Brigitte und Christel braten und backen unbeirrt für die Auswärtsspiele. Ein großer Dank der Mannschaft geht an sie.

Artikel vom 05.05.2006