Praktika-Ausstellung aller Neuntklässler in der Realschule Senne
Senne (mp). Wenn 99 Schüler zwischen 14 und 16 Jahren in 45 Berufen dreiwöchige Praktika absolvieren, dann gibt es eine Menge zu erzählen und zu zeigen. Bei einer Präsentation in der Aula der Realschule Senne stellten die Neuntklässler ihre Eindrücke jetzt Eltern, Lehrern, Freunden und Mitschülern zur Diskussion.
»Wir wussten nicht, was die Schüler hier anbringen würden, denn erstmals mussten sie ihre Schautafeln und Infostände komplett zu Hause und in Eigenregie erstellen«, erklärt Kunstlehrerin und Berufswahl-Koordinatorin Sylvia Denner. »Aber wir sind sehr positiv überrascht.« Mit »wir« meint die Pädagogin vor allem das Team aus acht betreuenden Lehrern samt Schulleiter Manfred Walter. Der lobte die entspannte Atmosphäre in seiner Aula und freute sich über die vielen lachenden Gesichter. »Wir wollen unsere Schüler zu mehr Selbstständigkeit erziehen und haben hier einen Schritt in die richtige Richtung gemacht«, sagte er. Die begehrtesten Berufe waren »Kauffrau/mann im Einzelhandel« (19-mal), Erzieherin (zehnmal) und Rechtsanwaltfachangestellte (neunmal). Aber vertreten waren auch ausgefallenere Berufe wie Orthopädie-Schuhmacher, Verpackungsmitteltechniker oder Steinbildhauer. Als solcher versuchte sich Julian Rabeneick aus Brackwede. Der 15-Jährige hat schon immer gerne gemalt. »Und ich wollte unbedingt etwas mit Kunst machen.« So besorgte er sich ein Praktikum beim Brackweder Steinmetz Rudolf Dehmel. Ihm durfte er beim Beschriften von Grabsteinen über die Schulter schauen und sogar selber Steine bearbeiten. In der Realschulaula stellte er eine Vogeltränke und einen massiven, würfelförmigen Sandstein-Elefanten aus - beides selbst gemacht: »Steine zu behauen macht Spaß, ist aber auch sehr anstrengend«, bilanzierte er. »Es könnte für mich als Beruf in Frage kommen, wenn nur die Perspektiven nicht so schlecht wären.« Viel zu beobachten und zu lernen gab es auch für Julia Unger aus Senne: Die 14-Jährige hatte sich ein Praktikum in der Bielefelder Lokalredaktion des WESTFALEN-BLATTES organisiert. Sie durfte Redakteure zu Presseterminen begleiten und kleine Meldungen formulieren, die am nächsten Tag mit ihrem Text in der Zeitung standen. Vorher hatte sie ausschließlich Tagebuch und Gedichte geschrieben, jetzt ist sie über das journalistische Praktikum auf den Geschmack gekommen, will vielleicht schon bald freie Mitarbeiterin werden. Den größten Zulauf während der Praktikumsausstellung genoss ein Stand, der nach heißen Waffeln und frischem Schokoladenkuchen duftete: Hier hatten sich »Hauswirtschafterin« Miriam Bückert und »Koch« Alexander von Strohe mit den »Hotelfachfrauen« Margarita Martens, Marina Bedke, Sandra Langer sowie den »Hotelfachmännern« Jonas Braamt und Jan-Niklas Römer zusammengetan. Sie versorgten Aussteller wie Besucher mit Kulinarischem überwiegend aus eigener Herstellung.
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