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Das tolle Comeback
der Dressur-Königin

Werth setzt auf »Warum nicht« und »Satchmo«


Bad Salzuflen (WB/Suk). Sie ist die erfolgreichste Dressurreiterin aller Zeiten. Sechs olympische, vier WM- und elf EM-Medaillen, dazu sechs Titel als Deutsche Meisterin gehen auf das Konto von Isabell Werth. Die größten Erfolge feierte die Juristin aus Rheinberg mit ihrem »Gigolo«, der heute sein Rentnerdasein auf der Weide genießt.
Nach seinem Abschied vom Sport wurde es ruhiger um die Dressurreiterin. In den vergangenen drei Jahren war sie bei keinem internationalen Championat mehr mit von der Partie. Jetzt meldet sich die 36-Jährige eindrucksvoll zurück.
Erst vor zwei Wochen begeisterte sie mit einem zweiten Platz beim Weltcupfinale in Amsterdam. Die Chancen, bei den Weltreiterspielen in Aachen für Deutschland zu reiten, stehen nicht schlecht. Ihr Weltcup-Pferd »Warum nicht« hatte Isabell auch in Bad Salzuflen dabei. Der 1996 geborene Fuchs mit dem seltsamen Namen wird im Stall Werth nur »Hannes« gerufen - nach seinem einstigen Besitzer Hannes Baumgart. Seit gut drei Jahren reitet die Rheinbergerin den riesigen, 1,85 Meter großen Wallach. Immer wieder spannend gestalten sich die Auftritte mit Isabells temperamentvollem Bewegungskünstler »Satchmo«. Der zwölfjährige Hannoveraner ertanzte sich Ende 2005 - nach langer Durststrecke - eine Weltrekord-Note, war im Frühjahr dann wieder fit »wie ein Turnschuh«. Hat sie Satchmo auf ihrer Seite, ist Isabell Werth jedoch kaum zu schlagen: »Für mich ist es ein persönlicher Glücksfall, zwei solche Pferde im Stall zu haben.«
Im Turniersport will die Dressurkönigin, die mit dem Rahdener Wolfram Wittig trainiert, so lange wie möglich mitmischen. »Aber ob ich mit 50 noch alle drei Wochen zum Turnier reisen will, wird sich zeigen. Mit Pferden wird mein Leben aber immer zu tun haben.«

Artikel vom 08.05.2006