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Schmidt glänzt silbern

Capellmann gewinnt Grand Prix Special in Bad Salzuflen

Von Susanne Kappmeier
Bad Salzuflen (WB). Mit Nadine Capellmann (Würselen) und »Elvis« feierte das Publikum beim zwölften Dressur Special gestern Nachmittag eine strahlende Siegerin im Grand Prix Special.

Die amtierende Weltmeisterin gewann zum dritten Mal die mit 20 000 Euro dotierte Hauptprüfung in Bad Salzuflen. Einen Riesenapplaus für seinen zweiten Platz erntete Lokalmatador Hubertus Schmidt (Borchen-Etteln), der mit seinem Westfalen »Forest Gump« eine ganz präzise Vorstellung geliefert hatte. Dritte wurde die Rheinbergerin Isabell Werth mit ihrem Überflieger »Warum nicht«.
Zum ersten Mal in der Geschichte des Dressur Special gab es am Samstag zwei Sieger im Grand Prix: Nadine Capellmann und ihr Trainer und ehemaliger Lebensgefährte Martin Schaudt. Zunächst hatte die amtierende Doppelweltmeisterin Nadine Capellmann mit ihrem »Elvis« die Bestmarke von 1800 Punkten erreicht. »Ich habe Elvis vor meinem Ritt noch gesehen und nicht gedacht, dass ich da rankomme«, gab Martin Schaudt später offen zu. Doch der Schwabe, der im vergangenen Jahr bei strömenden Regen die Hauptprüfung in Bad Salzuflen gewonnen hatte, zeigte, dass sein »Weltall« auch bei Sonnenschein brillieren kann. Einen Grand-Prix-Sieg hatte sich der Olympiasieger allerdings noch nie geteilt. »Ein schöner Zufall, so etwas kommt höchstens alle zehn Jahre vor«, schmunzelte Schaudt. Der 47-Jährige hatte Capellmanns Siegerpferd 1999 auf der Verdener Eliteauktion entdeckt und ersteigert. Erst kürzlich hatte »Elvis« den Otto-Lörke-Preis für das erfolgreichste Nachwuchspferd in den Grand Prixs der Saison 2005 bekommen.
Platz drei im Grand Prix ging an Isabell Werth, die mit ihrem Hannoveraner »Warum nicht« in die grüne Saison startete. »Ein paar Kleinigkeiten gibt es noch zu verbessern, aber ansonsten bin ich sehr zufrieden«, strahlte die Dressurreiterin.
Klassisch, harmonisch und einfach gut anzuschauen sind die Ritte von Hubertus Schmidt. Der Ostwestfale, der mit seinem Olympiapferd »Wansuela suerte« im Grand Prix Rang vier belegte und mit seinem zweiten Pferd »Forest Gump« auch noch Fünfter wurde, hatte im Spezial auf den Westfalen »Forest Gump« gesetzt. Die richtige Entscheidung, wie sich später erwies. »Wansuela suerte kennen wir gut, aber dieses Turnier ist schließlich auch ein Probelauf für einige Pferde. Und Forest Gump ist ein sehr interessantes Pferd«, erklärte Bundestrainer Holger Schmezer (Verden). Er zeigte sich glücklich über das Abschneiden seiner Kaderreiter zum Auftakt der grünen Saison und stellte in Bad Salzuflen die Mannschaft für das CHIO in Aachen zusammen. Wer zur deutschen Equipe gehört, wollte der Bundestrainer gestern aber noch nicht verraten.
Den Sieg in der Kleinen Tour trug diesmal Karin Rehbein (Grönwohld) davon. Sie gewann mit ihrem Nachwuchspferd »Dionysos«, einem Enkel ihres einstigen Erfolgspferdes »Donnerhall«, die Intermediaire I und wurde Dritte im Prix St. Georges.
Hochzufrieden mit seinem glänzend besetzten Turnier, das endlich mal bei Sonnenschein und vollen Zuschauerrängen stattfand, war auch Rolf Ehlers. »Alles war fantastisch. So kann es in den nächsten 20 Jahren weitergehen«, wünschte sich der Veranstalter.

Artikel vom 08.05.2006