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Rekordgewinn
zum Abschied

Rolf Breuer verlässt Deutsche Bank

Frankfurt/Main (dpa). Die Deutsche Bank hat im erfolgreichsten ersten Quartal ihrer Geschichte den Gewinn in bisher unerreichte Höhen getrieben. Gleichzeitig endete eine Ära: Aufsichtsratschef Rolf Breuer legte wegen des Rechtsstreits mit dem früheren Medienunternehmer Leo Kirch sein Amt wie geplant nieder.
Josef Ackermann (rechts) dankte Rolf Breuer für seine Arbeit. Foto: dpa

Nachfolger des 68-Jährigen ist der bisherige Finanzvorstand Clemens Börsig (57), der heute in das Kontrollgremium aufrückt.
Getrieben von boomenden Kapitalmärkten und einem starken Privatkundengeschäft steigerte die Deutsche Bank ihren Gewinn von Januar bis März 2006 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 55 Prozent auf 1,710 Milliarden Euro. Die Erträge kletterten um 21 Prozent auf 7,990 Milliarden Euro, davon entfielen 71 Prozent auf das Investmentbanking. »Wir profitierten in vollem Umfang von unserer starken Marktstellung«, sagte Vorstandschef Josef Ackermann. Die Zahl der Mitarbeiter legte nach jahrelangem Abbau weltweit um 676 auf 64 103 (Vorjahr: 63 427) zu. Die Zahl der Filialen im Inland verringerte sich um zwei auf 834.
Ackermann dankte in einem Brief an die Aktionäre Breuer für dessen Arbeit: »Er hat sich um die Deutsche Bank verdient gemacht.« Breuer wollte die Bank angesichts einer Niederlage vor dem Bundesgerichtshof in der Auseinandersetzung mit Kirch »von weiteren Diskussionen um seine Person entlasten«. Kirch rief gestern in ganzseitigen Zeitungsanzeigen die Aktionäre der Deutschen Bank auf, sich einer Schadensersatzklage gegen Breuer anzuschließen. Der 79-Jährige wirft Breuer vor, 2002 mit negativen Äußerungen über die Kreditwürdigkeit der Kirch-Gruppe deren finanziellen Ruin verursacht zu haben.

Artikel vom 04.05.2006