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Der Retter Hans Meyer
lief eine Ehrenrunde

Nürnberg: Vertrag wird bald unterschrieben


Nürnberg (dpa). Nach der Krönung einer fast perfekten Rückrunde war die Glückseligkeit beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Nürnberg vollkommen. »Ich werde hier Trainer bleiben«, sagte Trainer Hans Meyer nach der endgültigen Rettung vor dem Abstieg und gab sein lang ersehntes Ja-Wort zur Fortsetzung der Erfolgsgeschichte. Mit dem sechsten Heimerfolg in Serie beim 5:2 ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein Borussia Mönchengladbach hatte Meyer nicht nur den Vereinsrekord eingestellt, sondern beim einstigen Fahrstuhlclub endgültig die Erinnerung an bessere Zeiten geweckt.
»Dass die Mannschaft dieses Spiel noch so gedreht hat, das war ein absoluter Traum«, geriet auch Präsident Michael A. Roth nach der fulminanten zweiten Halbzeit der Franken ins Schwärmen. »Das haben wir schon lange nicht mehr gesehen.« Nach einem 1:2-Rückstand drehte der einstige Abstiegskandidat das Spiel innerhalb nur weniger Minuten und schoss die Gäste in tiefe Ratlosigkeit. Als nach Spielende roter Rauch vom erneuten Klassenverbleib der Franken kündete, ließ sich auch Trainer Meyer zu einer Ehrenrunde hinreißen.
Zappenduster sah es aus, als Meyer im November das Kommando beim neunmaligen deutschen Meister antrat. Magere sechs Punkte hatten die Franken unter Wolfgang Wolf geholt, nach zwölf Spieltagen schien der Klassenverbleib in weiter Ferne. »Als Tabellenletzter einen Trainer zu finden, ist schwierig. Wir können ja niemanden zwingen«, beschrieb Sportdirektor Martin Bader die komplizierte Suche nach einem Retter. Doch Meyer (»Ich garantiere nichts«) ließ sich nicht schrecken: In 20 Spielen unter seiner Regie holte der »Club« 34 Punkte.

Artikel vom 04.05.2006