03.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zwei Bielefelder Klubs
stehen im Pokal-Finale

Wasserball Bielefeld II besiegt SC Herford mit 10:8

Bielefeld (WB). Der Zusammenschluss der Bielefelder Wasserballsporttreibenden Vereine scheint endlich Früchte zu tragen. Seit den siebziger Jahren schaffte keine Bielefelder Mannschaft mehr den Sprung ins Pokal-Finale. Die Oberligisten SC Aquarius Löhne sowie SC Steinhagen-Amshausen machten den Pokal unter sich aus. Nun wird das Endspiel zu einer rein Bielefelder Angelegenheit.

Selbst unter subjektiven Aspekten muss man sagen, dass beide Teams verdient im Endspiel stehen. So hat die erste Mannschaft der SG Wasserball Bielefeld doch mit Löhne den einzigen aktuellen ostwestfälischen Oberligisten selbst ausgeschaltet und die Zweite mit dem SC Herford I den Bezwinger der SG Rheda-Steinhagen, der derzeit Tabellenführer in der OWL-Liga ist.
OWL-Pokal: SG Wasserball Bielefeld II - SC Herford I 10:8 (5:2,2:2,1:1,2:3). Mit einem furiosen Start legten die Bielefelder den Grundstein für den späteren Sieg über den höherklassigen SC Herford. Zwar glichen die Gäste die 1:0 und 2:1-Führung durch Jan Kramer, der insgesamt vier Tore erzielte, postwendend aus, aber dann zogen die Gastgeber auf und davon. Aus einer gut organisierten Ab-wehr um »Kuddel« Benjamin Fillies liefen immer wieder erfolgreiche Konter in Richtung Herforder Gehäuse. Der vor allem in der Anfangsphase stark aufspielende Kramer erzielte nach dem 3:2 durch Kapitän Philipp Lonkwitz das 4:2. Routinier Ulrich Dreyer schloss das Anfangsviertel mit dem 5:2 ab.
Im zweiten Spielabschnitt kamen die Gäste besser ins Spiel. Zwar konnten sie eine Überzahlsituation, Bielefelds Fillies bekam eine Zeitstrafe, nicht nutzen, dann aber mit einen Konter auf 5:3 verkürzen. Erst eine Überzahlsituation und dann sogar ein 5-Meter-Strafwurf konnte Torhüter David Tepaße durch tolle Reflexe zunichte machen. Ein wenig glücklich konnte Bielefeld in dieser Phase den Vorsprung behaupten und mit 7:4 in die Halbzeit gehen.
Nach dem Seitenwechsel zuerst eine vergebene Chance auf Bielefelder Seite, dann verpatzte Herford zum wiederholten Male ein Überzahlspiel. Dann hatte Herford zweimal Glück. Erst konnten sie den anschließenden Konter der Gastgeber abfangen, allerdings auf Kosten eines erneuten Strafwurfes, dann setzte Andreas Mayer-Gürr den Ball knapp neben das Gehäuse. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt ausgeglichen und Herford wie Bielefeld kamen zu keiner wirklichen Torchance.
Besonders auf Bielefelder Seite wurden gute Ansätze leichtfertig vergeben. So konnte zwar »Kuddel« Fillies zwischenzeitlich auf 8:4 erhöhen, aber Herfords stärkster Spieler Frank Backhaus postwendend den alten Abstand wieder herstellen.
Im Schlussviertel wurde es dann noch einmal spannend. Bielefeld dominierte zwar Spiel und Gegner, vergab aber reihenweise gute Einschussmöglichkeiten. So konnte Herford auf 8:7 verkürzen. In der nun aufkommenden Hektik gönnte Coach Kramer seiner Mannschaft eine Auszeit, um wieder Ruhe ins Bielefelder Spiel zu bringen. Diese Maßnahme zeigte Erfolg. Eine einstudierte Variante in Überzahl schloss Bielefelds Center Hendrik Schwalm zum 9:7 ab. Dreißig Sekunden vor Spielende konnte sich Mayer-Gürr mit einem sehenswerten Wurf ins lange Eck für den verworfenen Strafwurf rehabilitieren. Zwar schaffte Herford noch einmal eine Ergebnisverbesserung, aber für mehr reichte die Zeit nicht mehr. Das 10:8 war ein verdienter Erfolg für die Bielefelder, die jetzt erstmals mit zwei Teams im Pokalfinale stehen.
SG Wasserball Bielefeld: David Tepaße - Jan Kramer (4 Tore), Philipp Lonkwitz (1), Steffen Esdar, Ulrich Dreyer (1), Frank Dorow, Guido de Luca, Benjamin Fillies (1), Hendrik Schwalm (1), Andreas May-er-Gürr (1), Holger Pottmann, Felix Kurzendörfer und Marco Schiller (1).

Artikel vom 03.05.2006