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Die Marienkapelle unterm »Maisternenhimmel«: Skulpturen und Fenster stehen im Blickpunkt.

Tabernakel in der Morgenröte

Marienkapelle im Rahmen einer feierlichen Eucharistiefeier geweiht

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Unter dem Altar wurden feierlich die Reliquien der Heiligen Anna aus dem Schrein in der St. Jodokus-Kirche beigesetzt, der Altar dann mit Weihwasser besprengt und mit Chrismaöl gesalbt - die Marienkapelle im Pflegewohnheim St. Pius wurde von Weihbischof Matthias König mit diesen feierlichen Handlungen im Rahmen einer Eucharistiefeier ihrer Bestimmung übergeben.

Gut ein Jahr nach der Vollendung des Um- und Erweiterungsbaus des Pflegewohnheims, das 70 Menschen Platz bietet, wurde die Kapelle Maria, der Mutter Gottes, geweiht. Gleichzeitig nimmt der Name »Marienkapelle« andere wichtige Frauen an der Seite Jesu in den Blick: Maria aus Magdala, Maria, die Schwester der Martha, und Maria von Bethanien.
Der Glaskünstler Thomas Jessen griff all' diese Marien in der Fenstergestaltung malerisch auf: die Geburtsszene Jesu, die Auferweckung des Lazarus und die drei Frauen vor dem leeren Grab am Ostermorgen. Vor dem Chorfenster, das die Farbe der Morgenröte symbolisieren soll, wird das Leben Jesu auf der Vorder- und Rückseite des Tabernakels weitererzählt.
Die Bildhauerin Nina Koch aus Bielefeld schuf verschiedene Skulpturen (das WESTFALEN-BLATT berichtete bereits ausführlich): Engel in den Säulen, die den Altar tragen, die Verkündigungsszene im Ambo, die Pieta. Ewiges Licht und Weihwasserbecken, alles aus Bronze, zum Teil vergoldet, runden das Werk ab.
Das Bielefelder Architektenehepaar Bettina und Nikolaus Kaltenbach machte aus der Not eine Tugend, als es sich wegen der niedrigen Deckenhöhe der Kapelle für eine Beleuchtung entschied, die den Sternenhimmel im Marienmonat Mai zeigt.
Klaus-Dieter Heinrich, Leiter des Pflegeheims, ist dankbar für die neue Kapelle, die nur Dank einer großzügigen Spende entstehen konnte. Heinrich: »In einem Pflegeheim stellt sich die Frage nach dem Sinn des Lebens, nach dem Warum und dem Wohin. Mit der Marienkapelle können wir ein überzeugtes und überzeugendes Angebot machen.«
Gemeinsam mit Architekten und Künstlern erarbeiteten zunächst Ludwig Hoffmann, in den Bauanfängen Pfarrer von St. Jodokus, dann seine Nachfolger Uwe Wischkony und Josef Holtkotte erst einmal das Thema, später dann das Konzept der Ausgestaltung gemeinsam.

Artikel vom 03.05.2006