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Das Ave Maria und Jubilate deo

Japanischer Chor sang erstmals in einer christlichen Kirche

Bielefeld (bp). Es war das erste Mal überhaupt, dass die Mädchen des Utsunomiya Chuoujyoshi High School Choir in einer christlichen Kirche sangen. Chorleiterin Seiko Ezura hatte dafür eigens ein für einen Schulchor aus Japan besonderes Programm einstudiert.

Die 28 Mädchen, 16 bis 19 Jahre alt, sind zu Gast beim Bielefelder Kinderchor. Der war im August vergangenen Jahres in Utsunomiya (100 Kilometer von Tokyo entfernt). Seitdem halten die japanischen und die Bielefelder Sängerinnen - meist per E-mail - Kontakt. Der Chor ist eine gute Woche in Deutschland - in Japan sind zurzeit Schulferien, die »Goldene Woche« zu Beginn der Kirschblütenzeit.
Gestern Abend gaben der Bielefelder Kinderchor und der Utsunomiya High School Choir ein gemeinsames Konzert in der Neustädter Marienkirche - dort waren selbst Stehplätze Mangelware. Der Bielefelder Kinderchor eröffnete das Konzert mit »O wundersames, tiefes Schweigen« von Felix Mendelssohn-Bartholdy, bewies zum Schluss gemeinsam mit den Gästen, dass er nach wie vor auch japanische Lieder wie das von der Rotlibelle (Akatonbo) beherrscht.
Die Japanerinnen begeisterten die Zuhörer mit perfekt vorgetragenen christlichen Liedern wie dem »Ave Maria«, dem Sanctus oder mit Jubilate deo. Sie sangen aber auch »Amazing Grace« und Lieder aus Japan: das von den Zuckerrohrfeldern (Satoukibi Batake) etwa.
Dr. Jürgen Oberschelp, Leiter des Bielefelder Kinderchores, und Mami Busse, Vize-Vorsitzende der Deutsch-Japanischen Gesellschaft, hatten anfangs betont, aus Gästen seien Freunde geworden.
Der japanische Chor besucht noch Wolfsburg und Berlin, nimmt zum Schluss in Halle/Saale noch an einem großen Chorwettbewerb teil.

Artikel vom 01.05.2006